Sie sind klein, können aber für großen Ärger sorgen,
Bei Kunden, bei großen Gewerkschaften,bei Arbeitgebern sowieso. Immer
öfter gelingt es Spartengewerkschaften, den Betrieb auf der Schiene
oder dem Rollfeld lahm zu legen. Die Lokführergewerkschaft GdL hat
uns das schon öfter spüren lassen, im Frühjahr ließ die Gewerkschaft
der Flugsicherung (GdF) am Flughafen Frankfurt die Muskeln spielen,
jetzt sorgen die Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter mit der
Gewerkschaft Ufo dafür, dass die Lufthansa viele Flieger am Boden
lassen muss. Die Macht und das Selbstbewusstsein der kleinen
Gewerkschaften – vor allem in der Dienstleistungsbranche – wächst.
Aber, ist diese Streik nun richtig? Ja. Weil den Arbeitnehmern keine
andere Wahl bleibt. Bei allem Verständnis für die verärgerten
Betroffenen, die nicht wie geplant verreisen können: Manchmal muss
man eben mit der Faust auf den Tisch hauen. Es ist der Charakter
eines Streiks, dass er diejenigen trifft, die eigentlich unbeteiligt
sind. Manch einem fehlt vielleicht das Verständnis für die
Forderungen der Flugbegleiter. Doch die Erhöhung des Gehalts ist bei
diesem Tarifkampf eher nebensächlich und wahrscheinlich am ehesten
lösbar. Vielmehr geht es um ein Problem, das viele Arbeitnehmer
trifft. Es geht um die Sorge, dass Unternehmensteile ausgegliedert
werden, dass Leiharbeiter den geliebten Job für weniger Geld machen.
Seit einem Jahr verhandeln Lufthansa und Ufo schon. Es ist Zeit,
aufeinander zuzugehen. Stewardessen sind die Gesichter der
Fluggesellschaft, die, die in direktem Kontakt zu den Kunden stehen.
Das sollte Lufthansa etwas wert sein.
Pressekontakt:
Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung
Redaktion
Telefon: 0201/8042616
Weitere Informationen unter:
http://