Der Sozialverband VdK hat bundesweit 1,6 Millionen
Mitglieder. Im vergangenen Jahr nahm die Zahl um 5,3 Prozent zu.
Tendenz: Steigend. Das kann man als Erfolgsgeschichte bezeichnen. Vor
allem aber ist der Mitgliederzuwachs beim VdK ein Armutszeugnis für
Deutschland. Ein Armutszeugnis wie die steigende Zahl der
Lebensmittel-Tafeln, der Obdachlosen, der alten Menschen, die auf
Grundsicherung angewiesen sind – und die wachsende Zahl älterer
Menschen, die sich selbst das Leben nehmen. In diesem reichen Land,
das es sich leisten konnte, die Steuern für Unternehmen,
Spitzenverdiener und Vermögende kontinuierlich zu senken, sind
Armutserfahrungen oder Abstiegsängste Alltag für Millionen Menschen.
Der VdK hat mehr Mitglieder als CDU und SPD zusammengenommen. Die
Menschen wenden sich von diesen Parteien ab. Von ihnen erwarten sie
sich offenbar keine Hilfe mehr. Wen wundert–s? Es waren diese
„Volksparteien“, die in den vergangenen Jahren maßgeblich die
Umverteilung von unten nach oben befördert haben – und die jetzt erst
allmählich bemerken, dass mit wirtschaftlichem Wachstum allein kein
Staat zu machen ist.
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