NRZ: Kommentar zu Mobbing am Arbeitsplatz von PETER HAHNE

„Die Hölle, das sind die anderen!“ Was Jean-Paul
Sartre als trostlose Quintessenz menschlichen Daseins beschrieb,
erleben Millionen Menschen heute jeden Tag am Arbeitsplatz. Die
Hölle, das sind für Mobbing-Opfer Kollegen, die jeden Morgen einen
Psychokrieg entfachen, die mit Schikanen, Intrigen und systematischen
Bösartigkeiten andere in die Verzweiflung und Krankheiten treiben.

Gut, dass jetzt eine Studie mit Vorurteilen gegen Mobbing-Opfer
aufräumt. Schwächlinge, Heulsusen, die ihre privaten Probleme mit ins
Büro bringen? Von wegen! Jeder kann Opfer werden, und meistens sind
es überforderte Chefs, die Druck nach unten abgeben und den
Kleinkrieg am Arbeitsplatz anzetteln. Vor allem Vorgesetzte mit
Personalverantwortung starten besonders häufig Mobbing-Attacken.

Das ist nicht nur anstößig, sondern auch kurzsichtig. Deutschland
blickt einem ausgewachsenen Fachkräftemangel ins Auge. Die
Unternehmen tun deshalb gut daran, ihre Mitarbeiter zu hegen und zu
pflegen, und wenn auch nur aus eigenem Interesse. Kluge Firmenchefs
haben das längst erkannt. Die Krankenkassen berichten von mehr
Interesse an betrieblicher Gesundheitsvorsorge und mehr „Achtsamkeit“
im Umgang miteinander im Betrieb. Höchste Zeit, dass sich das überall
herumspricht.

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