NRZ: Kommentar zur Button-Lösung von CHRISTIAN ICKING

Ob Kochrezept, Gratis-SMS oder Gewinnspiel: Die
nächste Verlockung im Internet ist nur einen Klick entfernt –
allerdings auch die nächste Bauernfängerei. Ehe der Nutzer sich
versieht, ist er in eine Abo-Falle getappt. Und wer nicht bezahlen
will, wird von unseriösen Inkassobüros mit wüsten Klagedrohungen
überzogen.

Derlei windigem Geschäftsgebaren will die Bundesregierung mit der
sogenannten „Button-Lösung“ einen Riegel vorschieben. Gut so!

Zwar beklagte die Opposition gestern zu Recht, die neuen
Regelungen seien überfällig. Immerhin: Mit dem Gesetz ist Berlin
schneller, als es die EU mit ihrer Verbraucherrechte-Richtlinie
verlangt. Hier läuft die Umsetzungsfrist bis Ende 2013.

Nun muss sich in der Praxis zeigen, ob der neue Button
Internet-Abzocke wirksam eindämmen kann. Die Anbieter solcher
zweifelhaften Dienstleistungen sind einfallsreich und schwer zu
fassen. Angesichts des geringen Risikos und der hohen Rendite werden
sie nichts unversucht lassen, auch das neue Gesetz zu umgehen.

Absolute Sicherheit auf Knopfdruck wird es also nicht geben. Für
Verbraucher heißt es weiterhin: Vorsicht Falle! Gesundes Misstrauen
muss bei Geschäften im Internet ständiger Begleiter sein. Und
besonders angebracht ist es auch künftig bei Angeboten, die mit
Schlagworten wie „gratis“, „free“ oder „kostenlos“ werben.

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