NRZ: Krankenhausgesellschaft NRW warnt vor Entlassungswelle bei Pflegepersonal

Den Krankenhäusern in NRW droht in diesem Jahr eine
Entlassungswelle im Pflegebereich. Davor hat ein Sprecher der
Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen (KGNW)im Gespräch mit der
in Essen erscheinenden Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung (Dienstagausgabe)
gewarnt. Anlass zur Sorge bereiten die Finanzsituation vieler Häuser
und das Auslaufen des im Jahr 2009 aufgelegten
Pflegestellen-Förderprogramms. Hintergrund: Zu Zeiten der Großen
Koalition hatte die damalige Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD)
ein Programm für zusätzliche Pflegestellen aufgelegt. Krankenhäuser,
die zusätzliches Pflegepersonal einstellten, bekamen die anfallenden
Kosten zu 90 Prozent erstattet. Dieses Programm ist ausgelaufen, die
zusätzlichen Mittel – pro Jahr etwa 220 Millionen Euro – sollen laut
Bundesgesundheitsministerium künftig in die allgemeine Finanzierung
der Kliniken fließen.Allein an Rhein und Ruhr sind laut KGNW über
diese Maßnahme mehr als 3200 neue Stellen geschaffen worden; nachdem
in den Jahren davor Tausende Stellen im Pflegebereich abgebaut worden
waren. „Jetzt rechnen wir wieder mit Personal-Entlassungen“, so
KGNW-Sprecher Lothar Kratz. Zumal die Einnahmen der Häuser in 2012
gerade einmal um etwa 1,5 Prozent steigen, die Personalkosten aber
wahrscheinlich deutlich kräftiger anziehen würden. So fordert die
Ärztegewerkschaft Marburger Bund in den aktuellen
Tarifauseinandersetzungen ein Gehaltsplus von sechs Prozent.

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