Der Praxisstart des VRR-Sozialtickets passt zur
Vorgeschichte: Irgendwie will das an sich gut gemeinte Projekt, das
auch den ärmeren Menschen in der Region Mobilität ermöglichen soll,
nicht gelingen. Zuerst wurde lange in den Gremien gestritten, ob es
überhaupt einen Sozial-Fahrschein geben soll. Dann entschlossen sich
mehrere Kommunen im Verbundgebiet, es gar nicht erst einzuführen. Und
auch der aktuelle Blick auf die Verkaufszahlen des seit November
erhältlichen Fahrscheins sorgt für wenig Optimismus: Nicht einmal
fünf Prozent derjenigen, die Anspruch darauf hätten, greifen beim
Sozialticket zu. Mit 14 Prozent hatte man gerechnet. Immerhin: Die
Nachfrage steigt langsam; aber man ist durchaus versucht, schon jetzt
von einem Ladenhüter zu sprechen. Beim VRR will man vorerst Ruhe
bewahren und verweist darauf, dass die Testphase für das Sozialticket
schließlich ein Jahr läuft. Dennoch wird es Zeit für die
Ticketmanager, sich Gedanken über das Warum zu machen. Der Hauptgrund
für das sich anbahnende Verkaufsdesaster liegt eigentlich auf der
Hand: Selbst 29,90 Euro sind für Menschen ohne jede finanzielle
Reserve offenkundig ein zu hoher Preis für ein bisschen Mobilität.
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