Ein Traumziel für Träumer. Besonders in den 70er
Jahren zog es junge Leute zu Hunderttausenden nach Kreta und Co.. Sie
kamen mit ihren Rucksäcken vor allem aus dem Norden und Westen des
Kontinents, trafen sich im Kafeneon und mit dem Retsina am Strand,
feierten und redeten mit Händen und Füßen und vor allem miteinander.
Sie übten das, was später große Politik wurde: Sie übten Europa. An
diese Strände hat Zeus schon die phönizische Prinzessin entführt, die
dem Kontinent den Namen gab, und in den 70ern stand hier eine der
Wiegen des neuen Europa-Gefühls.´ Und jetzt das: Die Urlauber aus dem
Norden bleiben fern und haben Manschetten, als ob der Minotauros dort
wieder spukte. Einige Griechen schüren die Angst, verbrennen Fahnen,
versehen Merkel-Fotos mit Hitlerbärtchen und verhöhnen damit auch die
eigenen Großeltern, die tatsächlich unter deutscher Besatzung
Schlimmes ertragen mussten. Es ist traurig, die Krise gießt das
Vorurteil und gibt Verwelktem wieder Kraft: Deutsche sind machtgeil,
Griechen faule Säcke. Hier im Norden führten böse Machenschaften in
die Krise, dort unten war–s die südländische Mentalität… Höchste
Zeit, wieder miteinander zu reden. Warum nicht am Strand.
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