NRZ: Neue Gruppe in der SPD fordert strikte Trennung von Staat und Kirche

Am Samstag kommen in Berlin SPD-Mitglieder zu einer
Gründungsversammlung zusammen, um die „Laizisten in der SPD“
offiziell zu gründen. Sie wollen sich in Zukunft für eine strikte
Trennung von Staat und Religion einsetzen und einen Arbeitskreis
gründen.“Das berichtet die in Essen erscheinende Neue Ruhr/Neue Rhein
Zeitung(Samstagsausgabe). Die SPD hat in der letzten Zeit ihre
kritische Distanz zur Kirche verloren“, begründet Nils
Opitz-Leifheit, einer der Initiatoren der Laizisten-Gruppe, die
Entscheidung. „Kirche ist nicht par excellence ein politischer
Gegner“, stellt Opitz-Leifheit, parlamentarischer Berater der SPD für
Agrar-, Umwelt- und Energiepolitik im baden-württembergischen
Landtag, klar, „aber auch kein Kooperationspartner, der sich
aufdrängt.“ Besonders gestört hat den Initiator die fehlende Kritik
der SPD im Missbrauchsskandal der Kirche. Auch den Gegenwind der
Sozialdemokraten, als Berlins Bürgermeister Klaus Wowereit sich für
einen Ethik- statt für einen Religionsunterricht aussprach, fand
Opitz-Leifheit „nicht in Ordnung“. Denn genau das ist es, was die
„Laizisten“ wollen. Auch die Theologenausbildung solle die Kirche
tragen, nicht der Steuerzahler, so ein Vorschlag. Rund 400
SPD-Mitglieder interessieren sich laut Opitz-Leifheit, selbst
konfessionslos, für die „Laizisten“. Ob der Parteivorstand dem
Antrag auf einen Arbeitskreis zustimmen wird, ließ er am Freitag auf
NRZ-Anfrage offen. „Die Mehrheit ist konfessionslos, aber wir haben
ebenso Juden, Moslems und Buddhisten“, sagt Opitz-Leifheit.

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