NRZ: PYD-Chef Salih Muslim: Türkei will Befreiung von Rakka verhindern

Die in den syrischen Kurdengebieten herrschende
Partei PYD erhebt schwere Vorwürfe gegen die Türkei. Ankara versuche,
die Militäroperation zur Befreiung Rakkas, der syrischen „Hauptstadt“
des sogenannten „Islamischen Staates“ (IS), zu verhindern, so der
Co-Vorsitzende der PYD, Salih Muslim, im Gespräch mit der in Essen
erscheinenden Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung (NRZ, Dienstagausgabe).
„Die Türken wollen nicht, dass Rakka befreit wird. Die Türken wollen
nicht, dass Daesh besiegt wird, weil Daesh die Kurden angreift und
kurdische Gebiete zerstört“, so Muslim, der die arabische Bezeichnung
für den IS benutzt. Seit einigen Wochen rücken die Demokratischen
Kräfte Syriens (SDF) näher an Rakka heran. Die SDF sind in Syrien der
engste Partner des Westens im Kampf gegen den IS. Ein großer Teil
ihrer Kämpfer sind Mitglieder der YPG-Miliz, des militärischen Arms
der PYD. Für die Türkei sind YPG und PYD terroristische
Organisationen. Türkische Truppen und mit ihnen verbündete syrische
Rebellen-Milizen greifen die SDF in der Region um die Stadt Manbidsch
nordwestlich von Rakka immer wieder an. „Sie versuchen, uns in den
Rücken zu fallen. Das ist ihre Politik, um die Angriffe auf Rakka zu
schwächen“, so Muslim weiter. Der kurdische Politiker rechnet dennoch
damit, dass der Angriff auf die syrische IS-Hochburg bald beginnen
wird. „Die arabischen und kurdischen Truppen werden gerade auf den
Einmarsch in Rakka vorbereitet und trainiert. Es geht darum, die
Verluste möglichst gering zu halten. Es ist aber höchstens eine Frage
von wenigen Wochen, bis die Offensive auf die Stadt beginnt“, so
Muslim.

Pressekontakt:
Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung
Redaktion

Telefon: 0201/8042616

Original-Content von: Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung, übermittelt durch news aktuell