Die Frauen haben zu ihrem Mut gefunden. Sie gehen
auf die Straße, um sich zu wehren, um Missstände in ihren Ländern
anzuprangern und für ihre Rechte zu kämpfen. Es war ein gutes
Zeichen, dass der Friedensnobelpreis in diesem Jahr an Tawakkul
Karman (Jemen), Ellen Johnson Sirleaf und Leymah Gbowee (beide
Liberia) – allesamt Vorkämpferinnen für die Demokratie – gegangen
ist.
Überhaupt ist dieses Jahr ein gutes für die Demokratie.
Die Menschen in aller Welt haben erkannt, dass Veränderung möglich
ist, dass sie etwas bewirken können. Der Arabische Frühling hat es
gezeigt – Tunesiens Despot Ben Ali und Ägyptens Machthaber Husni
Mubarak sind gestürzt, auch Libyen hat sich vom Tyrannen Muammar
Gaddafi befreit, wenn auch die Umstände seines Todes noch zu
untersuchen sind. Der Weg der Arabellion war nicht leicht und wird es
auch nicht sein. Die Bilder von blutigen Auseinandersetzungen und
Demütigungen tun weh. Ägypten versinkt erneut in Gewalt, in Syrien
ist noch kein Ende des Krieges in Sicht. Doch obwohl die Menschen
täglich in Angst leben, geben sie nicht auf. Sie verdienen unseren
Respekt, und sie dienen als Vorbilder. So muckte in den USA die
„Occupy“-Bewegung auf, um gegen die Macht der Finanzwirtschaft zu
demonstrieren. Auch Deutschland und andere Länder Europas schlossen
sich an. In Italien, Griechenland oder Spanien machten die Bürger
gegen ihre Regierung mobil. Die Auswirkungen: Der griechische
Ministerpräsident Giorgos Andrea Papandreou trat von seinem Amt
zurück, und Italiens Silvio Berlusconi ist ebenfalls Geschichte.
Selbst heute, am heiligen Abend, werden in Moskau etliche
Demonstranten erwartet, und in Bielefeld wollen heute Tausende ein
Zeichen gegen Rechts setzen. Jede Demo ist anders, und doch gibt es
eine zentrale Botschaft: Wir wollen Gerechtigkeit.
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