NRZ: Zu viel des Guten – Kommentar zur Großelternzeit

Kristina Schröder schießt mal wieder übers Ziel
hinaus. Mit ihrem Gesetzesvorschlag, nun auch Großeltern vom Beruf
freizustellen, damit sie sich um die Enkelkinder kümmern können,
macht sie eine neue Baustelle auf, obwohl andere noch nicht
abgeschlossen sind. Es scheint, als wolle die CDU-Familienministerin
von dem eigentlichen Problem ablenken. Nach wie vor hapert es an der
Kinderbetreuung, im ganzen Land fehlen Kita-Plätze, Tagesmütter,
Erzieher und flächendeckende Ganztagsangebote. Ganz abgesehen davon,
dass bei Arbeitgebern und Kollegen in mittelständischen Unternehmen
nach Elternzeit, Familienpflegezeit und Großelternzeit möglicherweise
die Akzeptanz für die Programme schwindet. Vollkommen absurd wird es
allerdings, wenn – wie es der Gesetzentwurf vorsieht – alle
Familienmitglieder eine Auszeit nehmen können, wenn Vater, Mutter,
Oma und Opa die Kinder hüten. Man kann es auch übertreiben.

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