Oberbergkliniken, Spezialist für Ärztegesundheit: Die fünf größten Stressfaktoren im Arztberuf / Zum 122. Deutschen Ärztetag „Wenn die Arbeit Ärzte krank macht“

Arbeitsbelastung und Arbeitsverdichtung machen vor
keinem Beruf halt, auch nicht bei den medizinischen. Die Berufsgruppe
der Ärzte steht von Beginn an ständig unter Erwartungs- und
Leistungsdruck in ihrer Rolle, Patienten zu helfen und sie zu heilen.
Selbst die Patienten-Rolle einzunehmen, ist für Ärzte eine besondere
Herausforderung. Im Folgenden stellen die Oberbergkliniken,
Spezialist für Ärztegesundheit, die fünf größten Stressfaktoren für
Ärzte vor.

1. Ärzte sind immer im Einsatz Stress in Klinik oder Praxis,
Schichtdienst oder Notdienst, menschliche Schicksale und kritische
Situationen, volle Wartezimmer, manchmal schwierige Patienten, die
permanenten Veränderungen im Gesundheitswesen, seit dem Studium eine
gestörte Work-Life-Balance: Ärzte stehen ständig unter hohem Druck.
Auch zunehmende Anforderungen an Dokumentation und Datenschutz führen
zu Zeitmangel beim Patientengespräch. Hinzu kommt eine zunehmend
kritische Haltung der Öffentlichkeit, sichtbar zum Beispiel auf
Bewertungsportalen. Bei diesem Dauerdruck mit den eigenen Ressourcen
zu haushalten, ist eine andauernde Herausforderung. Gleichzeitig muss
auf emotionaler Ebene gelernt werden, mit den Grenzen des medizinisch
Machbaren umzugehen.

2. Abhängigkeit statt Achtsamkeit

Es ist erstaunlich, dass viele Ärzte, die sich für Patienten
unermüdlich aufopfern, die eigene Gesundheitsprophylaxe
vernachlässigen. Sie bemerken zu spät, dass sie ihre eigene
Belastungsgrenze überschritten haben und bereits in einer
destruktiven Krankheitsspirale stecken. Die Folgen heißen meistens
Burnout, Depression – und besonders häufig Suchterkrankungen.
Alkoholmissbrauch steht an erster Stelle, gefolgt von
Medikamenten-Abhängigkeit. Für Ärzte ist es schließlich kein größeres
Problem, sich suchtfördernde Substanzen zu beschaffen. Die Rangliste
der konsumierten suchterzeugenden Medikamente beginnt mit
Benzodiazepinen, gefolgt von anderen Schlafmitteln, Schmerzmitteln
einschließlich Opiaten. Auch ein Narkosemittel ist schon seit
längerem in Gebrauch, da es nicht unter die Überwachung von
Betäubungsmitteln fällt.

3. Selbstdiagnose statt Arztkonsultation

Im Zusammenhang mit psychischen und Sucht-Erkrankungen übernehmen
Ärzte schnell die Selbstdiagnostik, die dann allenfalls durch ein
informelles Gespräch mit einem Fachkollegen gestützt wird. So fehlt
ihnen nicht selten ein gewisses Maß an Objektivität im Hinblick auf
die Bewertung der eigenen psychischen Situation. Dieses Verhalten
führt wahrscheinlich auch zu dem Phänomen, dass die wenigsten
Mediziner einen eigenen Hausarzt ihres Vertrauens haben.

4. Co-Therapeut statt Patient

Zwar ist die Behandlungsmotivation bei Ärzten auf der einen Seite
häufig sehr hoch, denn sie sind es gewohnt, offen und transparent mit
Erkrankungen umzugehen. Aber andererseits neigen sie während einer
Behandlung zu co-therapeutischen Tendenzen, die mit eigenen
Expertisen und Ratschlägen einhergehen. Es bestehen Schamgefühle und
die Schwierigkeit, die Patienten-Rolle anzunehmen. Zudem mangelt es
an Vertrauen hinsichtlich Vertraulichkeit und Anonymität des Falls.

5. Angst vor Approbationsentzug

Nur die wenigsten Mediziner trauen sich, mit Suchtkrankheiten
offensiv umzugehen. Die Tabuisierung von psychischen Erkrankungen,
aber auch vom „Kranksein“ an sich, bei Mitgliedern von Heilberufen,
hängt sicherlich mit dem hohen Anspruch der Bevölkerung und der
Betroffenen zusammen: „Ein Arzt ist nicht krank.“ Ärztinnen und Ärzte
fürchten zudem, dass sie mit einem solchen Eingeständnis ihre
Approbation sowie ihre Zulassung als Kassenarzt gefährden. In
Zusammenarbeit mit den Oberbergkliniken helfen einige Kammern streng
vertraulich und können vielfältig unterstützen – pragmatische
Suchthilfe statt Sanktionen.

Die Chefärzte der Oberbergkliniken Dr. med. Ahmad Bransi, PD Dr.
med. Andreas Wahl-Kordon und Dr. med. Bastian Willenborg wissen, dass
die Gesundheit von Ärzten von großer gesellschaftlicher Bedeutung
ist, um eine fundierte Qualität in der Patientenversorgung
gewährleisten zu können. Im schlimmsten Fall erfahren Patienten durch
ärztliches, gesundheitsbezogenes Fehlverhalten eine unangemessene
medizinische Versorgung. Ärzte benötigen daher auf sie zugeschnittene
Behandlungsmöglichkeiten und eine individuelle Ansprache. Die
Etablierung struktureller Angebote, wie zum Beispiel
Spezialsprechstunden, sowie eine Sensibilisierung für das Thema, die
bereits im Medizinstudium beginnen sollte, könnten zu einer besseren
Gesundheit von Ärztinnen und Ärzten beitragen. Das Fundament bleibt
dennoch für jeden ein gewissenhafter Umgang mit der eigenen
Gesundheit, die Reflexion des eigenen Verhaltens im Krankheitsfall
und die Pflicht, verantwortungsvoll für sich selbst zu sorgen – auch
zum Wohl der Patienten.

Die Oberbergkliniken, führend in der Ärztegesundheit: Das Thema
Ärztegesundheit und die Oberbergkliniken sind seit über 30 Jahren
traditionell eng miteinander verbunden. Seitdem wurden schon viele
Tausend Ärzte aus allen Fachrichtungen erfolgreich behandelt. Die
Oberbergkliniken sind bei der Behandlung von Depressionen, Burn-out
und Sucht bei Ärztinnen und Ärzten in Deutschland führend. Für die
therapeutische Arbeit mit Ärztinnen und Ärzten aus allen
Fachbereichen haben die Oberbergkliniken einen eigenen
Qualitätsstandard entwickelt, der sich aus dem Anspruch ergibt, alle
Patienten individuell, intensiv und mit innovativen Therapieverfahren
zu behandeln. So ist zum Beispiel die Oberberg-Suchttherapie nicht
allein auf den Entzug oder die Entwöhnung von der süchtig machenden
Substanz fokussiert, sondern sie wird von einem ganzheitlichen Ansatz
auf höchstem medizinisch-psychologischen Niveau geprägt.

Dr. med. Bastian Willenborg, Chefarzt der Oberbergklinik
Berlin/Brandenburg und Chefarzt der Oberberg Tagesklinik Berlin

PD Dr. med. Andreas Wahl-Kordon, Ärztlicher Direktor der
Oberbergklinik Schwarzwald

Dr. med. Ahmad Bransi, Chefarzt der Oberbergklinik Weserbergland

Pressekontakt:
Oberbergkliniken, Luisa.Marra@Oberberggruppe.de,(030)3198504-07 oder
(0173)2401485

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