Öffentliche Schulden 2018 gegenüber dem Vorjahr um 2,7 % gesunken / Pro-Kopf-Verschuldung in Deutschland bei 23 124 Euro

Der Öffentliche Gesamthaushalt (Bund, Länder,
Gemeinden/Gemeindeverbände und Sozialversicherung einschließlich
aller Extrahaushalte) war beim nicht-öffentlichen Bereich
(Kreditinstitute sowie sonstiger inländischer und ausländischer
Bereich, zum Beispiel private Unternehmen im In- und Ausland) zum
Jahresende 2018 mit 1 916,6 Milliarden Euro verschuldet. Das
entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldung in Deutschland von 23 124
Euro. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach endgültigen
Ergebnissen weiter mitteilt, hat sich damit der Schuldenstand
gegenüber den revidierten Ergebnissen zum 31.12.2017 um 2,7 %
beziehungsweise 52,5 Milliarden Euro verringert.

Bund kann Schulden um 29,3 Milliarden Euro verringern

Alle Ebenen des Öffentlichen Gesamthaushalts trugen zum
Schuldenabbau bei. Der Bund war zum Ende des Jahres 2018 mit 1 213,2
Milliarden Euro verschuldet. Der Schuldenstand sank damit um 2,4 %
beziehungsweise 29,3 Milliarden Euro gegenüber dem Jahresende 2017.

Länder mit teils kräftigem Schuldenrückgang

Der Schuldenstand der Länder nahm um 2,7 % beziehungsweise 15,9
Milliarden Euro auf 570,5 Milliarden Euro ab. Bis auf Bremen, Hamburg
und Schleswig-Holstein konnten alle Länder ihre Verschuldung abbauen.
Für Schleswig-Holstein betrug der Anstieg 5,8 %, für Hamburg 5,5 %
und für Bremen 3,3 %. Wesentlicher Grund für die Anstiege in
Schleswig-Holstein und Hamburg waren Schuldenaufnahmen im
Zusammenhang mit dem Verkauf der HSH Nordbank, da der HSH Finanzfonds
die Rückgarantie der Länder Hamburg und Schleswig-Holstein aus dem
Jahr 2009 in Anspruch genommen hat. Den höchsten Schuldenrückgang
hatte Bayern mit -13,9 %, gefolgt von Sachsen (-9,4 %) und Thüringen
(-7,7 %).

Starker prozentualer Rückgang bei Gemeinden

Die Gemeinden und Gemeindeverbände senkten ihren Schuldenstand um
5,0 % beziehungsweise 7,0 Milliarden Euro auf 132,8 Milliarden Euro.
Darin nicht enthalten sind die Schulden von kommunalen
Eigenbetrieben, die als Marktproduzenten tätig sind, in Höhe von 24,1
Milliarden Euro. Mit Ausnahme von Baden-Württemberg und Niedersachsen
konnten die Gemeinden und Gemeindeverbände aller Länder ihre
Schuldenstände reduzieren. Der Anstieg in Baden-Württemberg betrug
1,5 % und in Niedersachsen 1,2 %. Starke Rückgänge der Schuldenstände
gab es in Sachsen (-9,3 %), Thüringen (-7,6 %) und
Mecklenburg-Vorpommern (-7,1 %). Besonders groß war der Rückgang in
Hessen (-26,5 %). Hier ist jedoch zu berücksichtigen, dass die
Landesregierung mit dem Programm „Hessenkasse“ im Jahr 2018 rund 4,8
Milliarden Euro kommunaler Kassenkredite abgelöst hat, die in der
Schuldenstatistik nicht mehr nachgewiesen werden. Ohne diese Ablösung
der Schulden wäre der Schuldenstand der hessischen Kommunen um 0,6 %
gestiegen.

Die Sozialversicherung war mit 127 Millionen Euro verschuldet, das
waren 71,0 % beziehungsweise 311 Millionen Euro weniger als im
Vorjahr. Grund für diesen starken Rückgang waren außerordentlich hohe
Kredittilgungen der Krankenkassen.

Methodische Hinweise

Die in der Schuldenstatistik nachgewiesenen Schuldenstände können
von den haushaltsmäßigen Schuldenständen abweichen.

Die Verschuldung der Länder enthält auch die empfangenen
Barsicherheiten aus Derivatgeschäften der Länderkernhaushalte (zum
Beispiel Nordrhein-Westfalen für das Jahr 2018 in Höhe von 1 445,3
Millionen Euro).

Die vollständige Pressemitteilung sowie weitere Informationen und
Funktionen sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes
unter https://www.destatis.de/pressemitteilungen zu finden.

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