oekom research AG: Nachhaltige Kapitalanlagen und Nachhaltigkeitsratings motivieren zu verantwortungsvoller Unternehmensführung

(DGAP-Media / 16.05.2013 / 12:00)

oekom research veröffentlicht Studie zum Einfluss von nachhaltigen
Kapitalanlagen und Nachhaltigkeitsratings auf Unternehmen – Ergebnisse
einer weltweiten Unternehmensbefragung mit Unterstützung der Principles for
Responsible Investment (PRI) und des Deutschen Global Compact Netzwerkes

München, 16. Mai 2013 – Nachhaltige Kapitalanlagen und
Nachhaltigkeitsratings sind ein wichtiger Hebel, um Unternehmen zu einem
verstärkten Engagement für eine nachhaltige Entwicklung zu bewegen. Für
knapp zwei Drittel der von oekom research befragten Unternehmen waren die
Anforderungen von Nachhaltigkeits-Ratingagenturen ein ausschlaggebender
Faktor, sich mit dem Thema Nachhaltigkeit zu beschäftigen. Bei jedem
dritten befragten Unternehmen beeinflussen die Anfragen von
Nachhaltigkeitsanalysten die Gesamtstrategie, bei zwei von drei Unternehmen
die Nachhaltigkeitsstrategie. 30 Prozent der befragten Unternehmen gaben
an, dass das Abschneiden im Nachhaltigkeitsrating Einfluss auf die
Vergütung der Führungskräfte hat. Die wirkungsvollsten Strategien im
nachhaltigen Investment sind der Best-in-Class-Ansatz und das Shareholder
Engagement.

Mehr als 10 Billionen Euro legen nachhaltigkeitsorientierte Investoren
aktuell mit verschiedenen SRI-Strategien weltweit an. Der Marktanteil
nachhaltiger Kapitalanlagen liegt damit bei knapp 22 Prozent. Viele
Investoren verbinden mit der Berücksichtigung von sozialen und
umweltbezogenen Kriterien bei ihren Investitionen in Aktien und Anleihen
von Unternehmen das Ziel, diese zu einem verstärkten Engagement für eine
nachhaltige Entwicklung zu motivieren. Um zu analysieren, inwiefern dieser
Hebel funktioniert, hat oekom research in Kooperation mit den Principles
for Responsible Investment (PRI) und dem Deutschen Global Compact Netzwerk
750 Großunternehmen weltweit zu den Wirkungen von nachhaltigen
Kapitalanlagen und Nachhaltigkeitsratings befragt. 199 Unternehmen aus
knapp 30 Ländern und 34 Branchen haben sich an der Befragung beteiligt. Die
Studie wurde durch die HypoVereinsbank und die SGSS Deutschland KAG sowie
weitere institutionelle Investoren und Vermögensverwalter unterstützt.

–Die Studie zeigt klar, dass der Hebel funktioniert–, fasst Robert Haßler,
CEO von oekom research, die Ergebnisse der Studie zusammen. So waren bei
61,3 Prozent der befragten Unternehmen die Anforderungen von
Nachhaltigkeits-Ratingagenturen ein ausschlaggebender Faktor, sichüberhaupt mit dem Thema Nachhaltigkeit zu beschäftigen. Größere Bedeutung
hatten hier nach Aussage der Unternehmen nur die Forderungen von Kunden.

Beinahe jedes dritte Unternehmen gibt an, dass die Anfragen von
Nachhaltigkeitsanalysten die Gesamtstrategie des Unternehmens beeinflussen.
Einen Einfluss auf die eigene Nachhaltigkeitsstrategie bestätigen 60,3
Prozent der Unternehmen, auf konkrete Maßnahmen im Rahmen des
Nachhaltigkeitsmanagements sogar 68,9 Prozent. Mehr als 60 befragte
Unternehmen nennen konkrete nachhaltigkeitsbezogene Aktivitäten, die sie
unmittelbar auf entsprechende Anfragen aus dem nachhaltigen Kapitalmarkt
zurückführen: 25 Beispiele beziehen sich dabei auf die Erhebung von Daten
sowie Umfang und Terminierung der Nachhaltigkeitsberichterstattung.
Bemerkenswerte 14 Mal werden Aktivitäten im Bereich des Zuliefermanagements
genannt, sieben Mal das Thema Menschenrechte.

Für fast neun von zehn Unternehmen (87,9 Prozent) ist es wichtig oder sogar
sehr wichtig, ein gutes Nachhaltigkeitsrating zu erhalten bzw. in
Nachhaltigkeitsindizes und
-fonds aufgenommen zu werden. 97 Prozent der Unternehmen versprechen sich
von einem guten Nachhaltigkeitsrating einen positiven Effekt für die eigene
Reputation. Bei knapp jedem dritten Unternehmen hat das Abschneiden im
Nachhaltigkeitsrating auch Einfluss auf die Vergütung der Führungskräfte.
Bei 8,5 Prozent der Unternehmen gilt dies flächendeckend, bei weiteren 21,6
Prozent für ausgewählte Führungskräfte.

Unter den im nachhaltigen Investment angewendeten Strategien bescheinigen
die Unternehmen dem Best-in-Class-Ansatz den größten Einfluss. Bei diesem
Ansatz werden jeweils die in Sachen Nachhaltigkeit führenden Unternehmen
einer Branche zum Investment ausgewählt. Als zweitwichtigste Strategie
sehen die Unternehmen das Shareholder Engagement an, d. h. den direkten
Dialog zwischen Investoren und Unternehmen. Dem großen Einfluss des
Best-in-Class-Ansatzes gegenüber steht ein vergleichsweise geringer
Marktanteil der auf Basis dieser SRI-Strategie angelegten Gelder. Weniger
als zehn Prozent des weltweit nachhaltig angelegten Kapitals werden auf
Basis dieses Ansatzes investiert. Dieüberwiegende Mehrheit der
nachhaltigen Investments erfolgt auf Basis von Ausschlüssen.

–Wer als Investor Einfluss auf die Nachhaltigkeitsleistung der Unternehmen
nehmen will, ist gut beraten, auf den Best-in-Class-Ansatz und den Dialog
mit den Unternehmen zu setzen,– ordnet Robert Haßler diese Ergebnisse ein.
–Das nachhaltige Investment könnte insgesamt noch viel wirkungsvoller sein,
wenn diese beiden Strategien bei den nachhaltigen Anlegern eine größere
Rolle spielen würden.–

Zur Studie
Die Studie –Der Einfluss nachhaltiger Kapitalanlagen auf Unternehmen– –
kurz oekom Impact-Studie – dokumentiert die Ergebnisse der Befragung von
weltweit 199 Unternehmen und wird anlässlich des 20. Geburtstages von oekom
research veröffentlicht. Ziel der Studie ist es zu analysieren, inwiefern
die Anforderungen nachhaltiger Investoren die Gestaltung von Strukturen,
Leistungen und Prozessen in den Unternehmen beeinflussen. Die Dokumentation
dieser Ergebnisse wird ergänzt durch umfassende und aktuelle Zahlen und
Fakten zum Stand des nachhaltigen Investments im deutschsprachigen Raum, in
Europa und weltweit.

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Weitere Informationen erhalten Sie bei:

oekom research AG
Rolf D. Häßler, Head of Corporate Communications, Goethestraße 28, D-80336
München, Fon: +49-(0)89-544184-57, Fax: -99,
rolf.haessler@oekom-research.com

Die oekom research AG zählt zu den weltweit führenden Rating-Agenturen im
Bereich des nachhaltigen Investments. Die Agentur analysiert Unternehmen
und Länder hinsichtlich ihrerökologischen und sozialen Performance. Als
erfahrener Partner von institutionellen Investoren und Finanzdienstleistern
identifiziert oekom research diejenigen Emittenten von Aktien und
Rentenpapieren, die sich durch ein verantwortungsvolles Wirtschaften
gegenüber Gesellschaft und Umwelt auszeichnen. Mehr als 75 Asset Manager
und Asset Owner beziehen das Research der Rating-Agentur regelmäßig in ihre
Anlageentscheidungen ein. Die Analysen von oekom research beeinflussen
dadurch aktuellüber 520 Milliarden Euro Assets under Management.

Ende der Pressemitteilung

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Emittent/Herausgeber: oekom research AG
Schlagwort(e): Unternehmen

16.05.2013 Veröffentlichung einer Pressemitteilung,übermittelt durch
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