Orosz: Dresden muss Versöhnung und Toleranz leben

Dresdens Oberbürgermeisterin Helma Orosz (CDU) hat
betont, dass die Dresdnerinnen und Dresdner in den Zeiten des
Nationalsozialismus nicht nur Opfer waren, sondern auch Täter. Im
rbb-Inforadio sagte sie, es sei zwar schmerzlich, es so zu
formulieren, aber:

„Der Krieg ist vom deutschen Boden ausgegangen und ist dann,
bildlich gesprochen, nach Dresden zurückgekehrt.“

Die Diskussionen der vergangenen Jahre hätten bei vielen Bürgern
zu einem Nachdenken geführt. Der 70. Jahrestag der Zerstörung der
Stadt erinnere daran, dass aus den damaligen Ereignissen eine große
Verantwortung für die Bürgerschaft entstanden sei, Versöhnung,
Weltoffenheit und Toleranz zu leben und weiterhin gegen
Rechtsextremismus aufzutreten.

Orosz sagte, Dresden bemühe sich um eine Gedenkkultur, die
möglichst viele Bürgerinnen und Bürger anspricht und vereint. Ein
Beispiel dafür sei die Menschenkette:

„Aber uns ist klar, dass Erinnerungskultur in einer Stadt nicht
statisch sein kann. Gerade die jüngere Generation hat andere
Vorstellungen, wie das Gedenken am 13. Februar zu begehen ist“,
betonte Orosz.

Es gebe eine Vielzahl an Initiativen zum Thema. Deshalb werde sich
die Erinnerungskultur in den kommenden Jahren auch verändern.

In Hinblick auf die Pegida-Demonstrationen in ihrer Stadt sagte
Orosz, es habe in den vergangenen Wochen unterschiedliche
Gesprächsangebote von Freistaat und Stadt an die Pegida-Teilnehmer
gegeben. Die Politik habe sich den Fragen der Bürger gestellt. Beide
Seiten seien aufeinander zugegangen:

„Nur so können wir tatsächlich Dinge ändern, die Änderungsbedarf
haben.“

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