23.12.2010 – Im Jahr 2005 wurde in der Technologie- und Gründerzentrum Bitterfeld-Wolfen GmbH (TGZ) ein Schülerlabor eröffnet. Die Einrichtung geht auf eine Initiative des wissenschaftlichen Beraters des TGZ, Prof. Dr. Egon Fanghänel, zurück. Der Sinn dieses Projekts ist es, interessierte Schülerinnen und Schüler unterschiedlichen Alters und aus verschiedenen Schulformen an die Naturwissenschaft Chemie heranzuführen. Dies geschah auch aus der Sicht der demografischen Entwicklung. Die Unternehmen der Chemie und auch zunehmend die der Photovoltaik aus der Region werden künftig gut ausgebildete Fachkräfte vom Chemikanten bis zum Chemiker mit universitärem Abschluss benötigen. Insofern ist das Wecken des Interesses der Kinder und Jugendlichen an der Chemie auch ein Beitrag zur „regionalen Nachwuchsförderung“. Das Konzept, sich außerunterrichtlich mit der chemischen Praxis in einem komplett eingerichteten Labor und unter Anleitung von fünf Brancheninsidern (eine Biologin, zwei Chemiker, ein Chemieingenieur und eine Laborantin) vertraut zu machen, ist rund sechs Jahre nach dem Start voll aufgegangen. Waren es 2005 noch keine zwanzig Interessierte zwischen sieben und achtzehn Jahren, so konnten im vergangenen Jahr bereits 678 Besucher registriert werden. In diesem Jahr wird die Zahl von rund 900 erreicht werden, und für 2011 soll der Sprung über die 1000-Besucher-Grenze gelingen. Hauptaugenmerk bei der Wissensvermittlung und der Durchführung der Experimente und Forschungsprojekte ist die Begleitung des Schulstoffes. Dabei wird auch auf die Struktur der hiesigen Industrie geachtet. Zunehmend wird deshalb die Erzeugung von Energie aus Licht, also die Photovoltaik, in den Focus der Arbeiten rücken. Neben dem Wirken in die Breite versuchen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besonders begabte Talente speziell zu fördern. So konnte mit einem Forschungsprojekt der zweite Platz im Landeswettbewerb „Jugend forscht“ errungen werden. Im nächsten Jahr soll im Schülerlabor das Versuchsangebot um Biologie und Biochemie erweitert werden. Außerdem soll die Zusammenarbeit mit den Schulen ausgebaut werden, um weitere Praktikanten zu gewinnen.
Finanzielle Unterstützung durch die Unternehmen der Region
Das Schülerlabor wird wesentlich durch Unternehmen finanziell unterstützt. Sind die Sponsoren Mitglieder des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI), so gibt es folgende Vereinbarung: Der gespendete Betrag wird durch den VCI Nordost verdoppelt. Heute werden von drei Firmen, welche im VCI organisiert sind (ORGANICA, FEW, Poly-Chem), 1.050,00 EUR übergeben. Die gleiche Summe kommt vom VCI Nordost, Berlin. Von Miltitz Aromatics und Xyntec-Chemie gibt es zusammen 900,00 EUR. Erstmalig engagiert sich auch der Fotodienstleister ORWO Net mit 1.000,00 EUR. Insgesamt sind damit heute 4.000,00 EUR für das Schülerlabor zusammengekommen.