Viel war in den vergangenen Tagen von einem
wachsenden Druck auf Thilo Sarrazin die Rede. Dabei stand ein Anderer
mindestens genauso unter Druck: Bundesbankpräsident Axel Weber. Der
Volkswirt und frühere Wirtschaftsweise sollte das Problem Sarrazin
lösen – ein Problem, das die Politik ihm fettspritzend eingebrockt
hat. Weber hat das drohende Unheil geahnt, er wollte Sarrazin von
Anfang an nicht. Aber er muss Berufungen akzeptieren. Jetzt sind auch
er und die Bank beschädigt. Erst bekommen sie einen problematischen
Kandidaten aufgedrückt. Dann geht es schief und sie ziehen die
Konsequenzen – nur leider nach tagelangem Trommelfeuer aus der
Politik. Auch wenn seit Wochenbeginn klar war, dass die Bank die
Trennung von Sarrazin betrieb und diese nur noch juristisch
abgeklopft werden musste: Die Bundesbank und ihr Präsident stehen als
Büttel der Politik da.
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Ostsee-Zeitung
Jan-Peter Schröder
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