Ostsee-Zeitung: Die OSTSEE-ZEITUNG (Rostock)über Bundespräsident Gauck und die Frage von Krieg und Frieden

Joachim Gauck hat die Tradition des
Freiheitskampfes zu seinem Hauptthema als Staatsoberhaupt gemacht.
Ein Pazifist ist er nicht. Kriegerische Mittel gehören für ihn „als
ultima-ratio-Element“ zu einer Gesamtstrategie. Gesucht wird der
gerechte Frieden. Das gilt für die „Friedensbewegten“ ebenso wie für
die Verfechter der Gauck-Position, die einige als „Kriegstreiberei“
verunglimpfen. Darüber muss eine gesellschaftliche Debatte geführt
werden. Auch die schreckliche deutsche Vergangenheit darf keine
billige Ausflucht sein, eine wirkliche Debatte um Werte und
Interessen wegzudrücken. Deshalb hat sich Joachim Gauck mit seinen
streitigen Einlassungen verdient gemacht. Der Meinungskampf läuft:
Wie darf Israel kritisiert werden? Wer ist im Osten der
Kriegstreiber? Was tun unsere Soldaten am Hindukusch? Wo stehen
Parteien und Politiker? Die Klärung all dessen kann ein
Bundespräsident anstoßen, er kann sie nicht ersetzen. Die EKD hat
jetzt an die Grundlagen erinnert. Wegschauen ist keine Option,
Bundeswehr-Einsätze sind keine Lösung, allenfalls ein unvermeidliches
Mittel zum Zweck. Gauck hat den Anstoß gegeben, die Kanzlerin muss
nun die Debatte mit ihrer eigenen Positionierung weitertreiben. Auch
das ist Verantwortung.

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