Ribnitz-Damgarten. Adolf Hitler und
NSDAP-Gauleiter Friedrich Hildebrandt sind noch immer Ehrenbürger von
Ribnitz. 1933 wurden die Nazigrößen von Ribnitzer Stadtverordneten
einstimmig ernannt – aber offenbar ist ihnen diese Würde nie
aberkannt worden. In Beständen des Stadtarchivs konnte „kein
Aberkennungsbeschluss gefunden werden“, sagte Stadtarchivarin Jana
Behnke auf OZ-Anfrage. Die Ehrenbürgerschaft der Nazis war weder zu
DDR-Zeiten noch nach der Wende in Ribnitz-Damgarten Thema. Dass
Hitler, Hildebrandt und auch Paul von Hindenburg die Ehrenbürgerwürde
verliehen wurde, ist im 2011 erschienenen Buch „Die Städte
Mecklenburgs im Dritten Reich“ nachzulesen. Autoren sind Dr. Michael
Buddrus vom Institut für Zeitgeschichte München-Berlin und Sigrid
Fritzlar, wissenschaftliche Archivarin am Landeshauptarchiv Schwerin.
Wie Buddrus mitteilte, stütze man sich auf Angaben im iederdeutschen
Beobachter vom 26. Mai 1933. Interessant: Während in den meisten
Städten Mecklenburgs entweder nur Hildebrandt oder nur Hitler die
Ehrenbürgerwürde verliehen wurde, bedachte man in Ribnitz beide
damit. Ribnitz-Damgartens Stadtvertreter wollen die
NS-Ehrenbürgerschaften rasch löschen. In Mecklenburg-Vorpommern
wurden in den 90er Jahren Hildebrandt und Hitler in Rostock und Waren
von der Liste getilgt. Zuletzt strich die Stadt Bad Doberan 2007
Hitlers Ehrenbürgerschaft.
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