Stück für Stück bewahrheitet sich das, was
Kernkraftgegner schon vor Jahren als Gespenst an die Wand malten. Das
atomare Zwischenlager Lubmin wird zum unbefristeten Depot für
radioaktiven Abfall. Als das Lager gebaut wurde, hieß es, dass nur
Atommüll aus Ex-DDR-Kernkraftwerken eingelagert wird. Wer als
gutgläubiger Wähler darauf vertraute, hat mit Zitronen gehandelt.
Längst wird radioaktiver Schrott aus anderen Bundesländern
angenommen. Erst kurzzeitig, inzwischen für zehn Jahre, bald
vielleicht zeitlich unbegrenzt. Landespolitiker tun gern so tun, als
wüssten sie von diesen Plänen nichts. Die Katze ist aus dem Sack –
doch nicht erst seit gestern. Spätestens seit 2003 verfolgt der Bund
die Strategie, Lubmin zum atomaren Ensorgungs-Zentrum auszubauen.
Keine Frage: Lubmins einstige Kernkraftwerker sind Spezialisten für
den Rückbau von Kernkraftprojekten. Das sollten sie aber dort tun, wo
die Anlagen stehen. Dazu muss der Atomschrott nicht in ein
Urlaubsland gekarrt werden. Jede neue strahlende Fracht schadet dem
touristischen Reiz der Region.
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Ostsee-Zeitung
Jan-Peter Schröder
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