Manche ertränken ihre Probleme im Suff, andere
kiffen sich die Welt schön. Ohne Frage: Drogen sind verführerisch.
Und was ist verführerischer als die Droge Geld? Über das gebietet in
Euro-Europa die Europäische Zentralbank – eine Institution, die nicht
pleitegehen kann und unendlich viel Geld drucken könnte, um
Griechenland, Spanien oder Italien aller Schuldensorgen zu
entledigen. Doch die Droge, die EZB-Chef Mario Draghi beim Besuch
gestern in Berlin feilbot, ist so verlockend wie hochgiftig. Wenn
nämlich die EZB auf dem Anleihemarkt maroder Staaten mit zig
Milliarden interveniert, potenzieren sich mittelfristig die
Inflationsgefahren. Es ist aber nicht die Aufgabe der EZB, die Etats
überschuldeter Staaten und Banken über Wasser zu halten. Denn
billiges Geld kommt am Ende vor allem die Steuerzahler und Sparer
teuer zu stehen. Noch verschmäht Kanzlerin Merkel Draghis betörenden
Drogentrunk. Doch mit ihrem Versprechen, Griechenland – koste es, was
es wolle – in der Eurozone zu halten, setzt sie bereits zum ersten
Schluck an.
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