Ostsee-Zeitung: Kommentar zu Obamas Rede an die Nation

Es war eine große Rede. Eine Rede, die an den
alten Barack Obama erinnerte, als der noch nicht US-Präsident war, an
den Hoffnungsträger für alle jene, die an ein besseres Amerika
glaubten. Obama hat die soziale Gerechtigkeit als Wahlkampfthema
wiederentdeckt. Reiche sollen endlich stärker besteuert werden,
fordert er. Zu Recht. Denn die USA – obwohl schon immer ein Land, das
Gegensätze als Teil seiner Identität akzeptiert hat – ist tiefer denn
je gespalten. Zu tief. Die 400 Reichsten besitzen inzwischen mehr als
150Millionen Amerikaner am Ende der sozialen Leiter. Verdiente
ein amerikanischer Firmenchef vor 30Jahren im Schnitt noch 42 Mal
mehr als ein Arbeiter, ist es heute mehr als das 300-fache. Auf der
anderen Seite gelten 46 Millionen Amerikaner als arm und fast 50
Mllionen sind ohne Krankenversicherung. Im Zuge der Finanzkrise
entwickelte Amerika sich zu einer „Winner-takes-it-all“-Gesellschaft.
US-Präsident Obama hat schon viel versprochen. Bleibt zu hoffen, dass
es diesmal zu mehr als schönen Worten reicht.

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