Als Kohl, Waigel und Schäuble in den 90er Jahren
gemeinsam mit ihren Partnern daran gingen, den Euro auf den Weg zu
bringen, da war das Ziel nicht nur ein gemeinsamer Währungsraum,
sondern eigentlich ging es um die Vertiefung der politischen Union.
Man ist seinerzeit mit diesem Vorhaben kläglich gescheitert und
hoffte, der Euro werde schon irgendwie die Union voranbringen. Heute
versuchen die Regierenden, mit immer neuen Rettungsschirmen die Krise
in den Griff zu bekommen. Vermutlich gibt es zum angestrebten
Rettungsmechanismus vorerst keine sinnvolle Alternative. Ein
Auseinanderbrechen von Euro-Land ist dies jedenfalls nicht. Vielmehr
muss der Euro-Raum halbwegs gegen Spekulationen geschützt und müssen
die Haushalte wirklich konsolidiert werden. Und schließlich dürfen
Geberländer nicht überfordert werden. Schäubles Vision von einem
EU-Finanzminister und einer Wirtschafts- und Haushaltspolitik taugt
vorerst nicht fürs kurzfristige Krisenmanagement. Notwendig sind
solche Schritte trotzdem.
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Ostsee-Zeitung
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