Sechs Wochen Schlichtung sind vorbei in Stuttgart.
Was haben sie gebracht? Erstens die Erkenntnis, dass eine Schlichtung
einem Konflikt die Schärfe nehmen kann. Für anderthalb Monate gab es
keine Auseinandersetzungen mehr, und wenn, dann wurden sie unter dem
wachen Auge der Fernsehkameras sachlich ausgetragen. Zweitens die
Erfahrung, dass eine Schlichtung nicht immer einen goldenen Mittelweg
als Ergebnis haben kann. Das lag hier schon in der Natur der Sache.
Man kann keinen halben Bahnhof abreißen und einen halben neuen bauen.
Es konnte also am Schluss nicht nur zufriedene Gesichter geben. Und
die dritte Erkenntnis: Auch ein brillanter Kopf an der Spitze der
Schlichtung kann in einem süddeutschen Rathaussaal keine
gesellschaftlichen Grundprobleme der Republik lösen. Und zu denen
gehört die direkte Beteiligung der Bürger an wichtigen
Entscheidungen.
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Ostsee-Zeitung
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