Ein bisschen wird das kanadische Toronto ab heute
zum Wilden Westen. Schon vor dem Gipfel der Staats- und
Regierungschefs aus den wirtschaftsstärksten Ländern der Welt ist
knisternde Spannung spürbar, wirft ein Duell seinen Schatten voraus.
Alle warten auf den transatlantischen Showdown zwischen Deutschland
und den USA, zwischen „amerikanischem Luftikus“ und „schwäbischer
Hausfrau“. Während US-Präsident Barack Obama weiterhin auf
kreditfinanzierte Konjunkturprogramme setzt und dafür europäische
Schützenhilfe einfordert, tritt die deutsche Kanzlerin Angela Merkel
auf die Schuldenbremse. Dennoch muss sie aufpassen, den Bogen nicht
zu überspannen – und damit von der „schwäbischen Hausfrau“ zum
„ueckermärkisches Milchmädchen“ zu mutieren. Merkels Rechnung geht
nur auf, wenn das Spar-Fieber nicht zur Pandemie wird. Schnürt
Deutschland den Gürtel zu eng, spart es halb Europa in die Deflation
mit all ihren fatalen Segnungen zwischen Preisverfall, Lohneinbrüchen
und Arbeitslosigkeit. Die ersten, die die Solidarität aufkündigen
würden, wären die Franzosen. Denn nichts fürchtet Paris mehr als die
deutsche Kombination aus Knauserei und Exportweltmeistertum.
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Ostsee-Zeitung
Jan-Peter Schröder
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