Ostsee-Zeitung: Kommentar zum syrisch-türkischen Konflikt

Bisher hoffte man, die Türkei wisse um die Risiken
der Militär-Geplänkel. Ihren ersten Schlag gegen eine syrische
Militärbasis konnte man eher als kalkulierte Reaktion auf den Tod
türkischer Zivilisten durch syrischen Beschuss bewerten denn als
Großmacht-Gebaren. Inzwischen scheinen Syriens Provokationen die
Reizschwelle im politischen Ankara weiter gesenkt zu haben. Da wird
die Nato nicht umhinkommen, den vom verwundeten „Löwen“ (arabisch für
Assad) herausgeforderten Verbündeten an sein Versprechen zu erinnern,
nicht eigenmächtig in Syrien einzumarschieren. Klar, das
transatlantische Bündnis will ein zweites Irak-Abenteuer vermeiden,
der US-Präsident kurz vor den Wahlen erst recht. Doch welche Wahl hat
die Türkei, wenn Nato wie Vereinte Nationen sie mit Assads Wüten und
dessen Folgen wie dem Flüchtlingsstrom weiter allein lassen?

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