Seit 15 Jahren bietet Deutschlands ältestestes
Seebad einen ständigen Wechsel positiver und negativer Schlagzeilen.
Als die Fundusgruppe in die Weiße Stadt am Meer einstieg, begann eine
unendliche Geschichte, die von Anfang an zwei Seiten hatte: Glamour,
Glanz und Gloria, aber auch endlose Querelen mit den Einwohnern, die
im Ort immer weiter an den Rand gedrängt wurden. Denen der Weg zum
Strand abgeschnitten und Teile des Küstenwaldes gesperrt wurden.
Versprochen hat Fundus-Chef Anno August Jagdfeld viel, gehalten
wenig. Die Villen der „Perlenkette“ verfallen bis heute. Außerdem
stimmt die Infrastruktur nicht. Signale, dass es um das Luxushotel
nicht rosig steht, gibt es seit Jahren. Immer wieder redete das
Management die Dinge schön. Spätestens seit dem Rückzug der
Nobelmarke Kempinski war klar, dass der Gebäudekomplex
betriebswirtschaftlich nur schwer zu führen ist. Hoher
Qualitätsanspruch, wenig Zimmer, viel Personal – damit ist kaum
Gewinn zu erwirtschaften. Das ist zwar in der Branche nicht
ungewöhnlich. Auch Hotelketten leisten sich häufig ein Haus der
Extraklasse als Aushängeschild. Trägt es sich nicht, können Verluste
mit Gewinnen anderer Hotels ausgeglichen werden. Diese Möglichkeit
hat die Fundus-Gruppe nicht. Jagdfeld mutete seinen Anlegern extreme
Kapitalschnitte zu. Es ist verblüffend, mit welcher Leichtigkeit
Fundus das Geld anderer Leute verzockt und jetzt die Arbeitsplätze
von fast 300 Mitarbeitern in Gefahr bringt. Auch Steuergelder sind
futsch, falls die Landesbürgschaft fällig wird. Höchste Zeit, dass
ein neues Konzept und am besten ein neuer Betreiber das Hotel endlich
auf sicheren Kurs bringen. Sonst bröckelt die Prachtfassade weiter.
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