Ein afrikanisches Sprichwort sagt: „In einem Kampf
zwischen zwei Elefanten wird das Gras zertrampelt.“ In der
Elfenbeinküste tobt ein solcher Kampf – zwischen „zwei Präsidenten“,
dem selbsternannten Laurent Gbagbo und dem gewählten Alassane
Ouattara. Zertrampelt zu werden drohen der labile innere Frieden und
die Aussicht auf wirtschaftliche Erholung dank neuer Ölfunde vor der
Küste und steigender Weltmarkt-Preise für Kakao und Kaffee.
Symptomatisch steht die Elfenbeinküste für den politischen Niedergang
einstiger Musterstaaten wie Simbabwe, Kenia oder Liberia durch einen
provozierenden schwarzen Nationalismus, wuchernde Korruption und die
Instrumentalisierung konkurrierender Religionen. Die Lage in der
Elfenbeinküste zeigt einmal mehr, wie wichtig die Rolle der UNO ist,
damit aus Regierungskrisen kein Bürgerkrieg oder gar ein regionaler
Flächenbrand wird. Zwar sind fast 9000 Blauhelme in der
Elfenbeinküste stationiert. Doch was nützen die, wenn sie nicht mal
die Kampfkraft eines einzigen Nato-Regiments erreichen?
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Ostsee-Zeitung
Jan-Peter Schröder
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