Europas oberste Diplomaten wirken derzeit peinlich
berührt und zutiefst verunsichert, wenn sie auf den Aufstand der
arabischen Zivilgesellschaft in Ägypten reagieren. Selbst gestern
noch wurde das Mubarak-Regime dazu aufgerufen, nicht etwa Platz zu
machen, sondern die Demonstranten „zu schützen“. Ganz so, als sei
Mubarak nicht der verhasste Potentat, gegen den sich die Proteste
richten, sondern der „Schutzengel“ der Nation. Lange hat der Westen
seine eigenen Werte verleugnet, um die Islamisten klein und den
Suezkanal für den Ölkreislauf offenzuhalten. Freiheit und Demokratie
wurden geopolitischen Interessen untergeordnet. Mit diesem Eiertanz
sollte endlich Schluss sein. Ansonsten setzt sich der Westen dem
bösen Verdacht aus, das System Mubarak retten zu wollen – nur ohne
Mubarak.
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Ostsee-Zeitung
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