Große Landwirtschaftsbetriebe sollen bei der
anstehenden Reform der europäischen Agrarpolitik nicht benachteiligt
werden. Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) sagte der
OSTSEE-ZEITUNG (Donnerstag), sie werde in Brüssel für die
Beibehaltung der Förderung je Hektar, unabhängig von der Größe des
Betriebes, eintreten. Die CSU-Politikerin unterstützt damit die
Forderungen der vor allem in den ostdeutschen Bundesländern
wirtschaftenden Agrarbetriebe. Sie lehnt die Pläne von
EU-Landwirtschaftskommissar Dacian Ciolos ab, der die Direktzahlungen
ab einer Höhe von 150 000 Euro abschmelzen und bei 300 000 Euro je
Betrieb deckeln will.
Aigner wehrt sich gleichfalls gegen die Brüsseler Pläne, wonach je
Betrieb sieben Prozent der bewirtschafteten Fläche aus ökologischen
Gründen still gelegt werden sollten. Landwirte, die bereits heute
Agrar-Umweltmaßnahmen durchführten, dürften nicht benachteiligt
werden. Der Deutsche Bauernverband spricht indes von „einer
staatlich verordneten Drosselung der einheimischen Produktion“. In
Deutschland droht auf diese Weise etwa 600 000 Hektar eine
zwangsweise Stilllegung. Der weltweit steigende Bedarf an
Lebensmitteln und nachwachsenden Rohstoffen sowie die wachsende
Weltbevölkerung vertrage sich nicht mit großräumigen
Flächenstilllegungen, sagte Aigner.
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