Mehr Entschädigung für Zugverspätungen, das sieht
auf den ersten Blick nach einer guten Nachricht für Bahnkunden aus.
Doch schon beim zweiten Hinsehen wird deutlich, dass das aktuelle
Urteil nicht nur für die Bahn, sondern auch für Zugreisende richtig
teuer werden kann. Teure Fahrkarten bei mangelndem Service, defekte
Loks, Klimaanlagen oder Toiletten – es gibt viel berechtigte Kritik
an der Bahn. Aber für Schneeverwehungen oder Hochwasser, die Schienen
unpassierbar machen, kann das Unternehmen nun wirklich nichts. Dass
die DB dennoch auch in diesen Fällen für Verspätungen zahlen muss,
wird die Betreiber viel kosten. Natürlich werden Bahngesellschaften
versuchen, das Geld über teurere Tickets wieder einzufahren. Die
Justiz misst mit zweierlei Maß: Warum muss die Bahn ihre Kunden bei
höherer Gewalt entschädigen, die Fluggesellschaften aber nicht, wenn
zum Beispiel Landebahnen vereist sind? Beide Verkehrsmittel stehen in
direkter Konkurrenz im Kampf um Kunden. Da bedeutet das Urteil einen
Wettbewerbsnachteil.
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Ostsee-Zeitung
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