Es sind große Hoffnungen, die auf schmalen
Schultern ruhen. Dass Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi
nach siebeneinhalb Jahren Hausarrest endlich frei ist, ist ein
Lichtblick für Birmas Opposition. Doch darin ein Zeichen für die
demokratische Öffnung oder gar eine Niederlage für die Militärjunta
des Landes zu sehen, wäre voreilig. So lange Suu Kyi unter Hausarrest
stand, war ihre Rolle klar: Sie war die berühmteste politische
Gefangene der Welt, ein Stachel im Fleisch der Herrschenden. Doch die
haben sich nach dem blutigen Mönchs-Aufstand von 2007 neu formiert.
Noch ehe Suu Kyi die Junta-Gegner hinter sich vereinen kann, hat das
Regime erstmals nach 20 Jahren wählen lassen und den Sieg der eigenen
Partei erklärt. Die Verfassung ist derart modifiziert, dass die Ikone
des Widerstands keine politische Führungsposition einehmen darf.
Zudem ist die Opposition gespalten. Der Weg zur Demokratie wird ein
langer und schwerer sein.
Pressekontakt:
Ostsee-Zeitung
Jan-Peter Schröder
Telefon: +49 (0381) 365-439
jan-peter.schroeder@ostsee-zeitung.de