Ostsee-Zeitung: Vorabmeldung der OSTSEE-ZEITUNG Rostock – Künast: Merkel hinterließ ein einziges Atommüll-Chaos

Rostock. Die Grünen-Fraktionsvorsitzende im
Bundestag, Renate Künast, hat die Nutzung des Zwischenlagers Nord in
Mecklenburg-Vorpommern für radioaktive Abfälle aus westdeutschen
Forschungseinrichtungen verteidigt. Zugleich schränkte sie ein: „Es
kann aber nicht sein, dass Lubmin als Auffangstation für Atommüll aus
Atomkraftwerken zweckentfremdet wird“, sagte sie der OSTSEE-ZEITUNG
(Dienstagausgabe). Mit der Einrichtung von Zwischenlagern habe die
rot-grüne Bundesregierung das „Chaos beim Atommüll“ der
schwarz-gelben Vorgängerregierungen beendet. „Als damalige
Umweltministerin hat uns Frau Merkel ein einziges Atommüll-Chaos
hinterlassen – vom Castor-Skandal über den Plutonium-Bunker in Hanau
bis zur Nutzung von Morsleben“, sagte Künast weiter. Insbesondere
beim Umgang mit den radioaktiven Abfällen aus dem Forschungsreaktor
Karlsruhe sowie aus dem Forschungsschiff Otto Hahn hätten
„sicherheitstechnisch unhaltbare Zustände“ geherrscht, die erst durch
den damaligen Bundesumweltminister Jürgen Trittin beendet worden
seien. „Erst wir Grüne haben uns der Aufgabe gestellt, hier für mehr
Sicherheit zu sorgen“, sagte Künast. Durch eine ergebnisoffene und
transparente Endlagersuche und einen Vergleich mehrerer Standorte in
Deutschland müsse die Bundesregierung nun unter Beweis stellen, dass
es ihr in der Endlager-Frage ernst sei und dass das Zwischenlager
Nord keinesfalls schleichend zu einem Endlager werde. Einen Export
von radioaktiven Abfällen aus Deutschland ins Ausland, etwa nach
Russland, lehnte Künast strikt ab: „Es ist ein Muss, den
bestgeeigneten Standort für ein atomares Endlager in Deutschland zu
finden.“ Die Laufzeitverlängerung von deutschen AKW um rund zwölf
Jahre nannte sie auch in Hinsicht auf die damit verbundene Zunahme
des Atommülls um rund ein Drittel „absolut unverantwortlich“.

Pressekontakt:
Ostsee-Zeitung
Thomas Pult
Telefon: +49 (0381) 365-439
thomas.pult@ostsee-zeitung.de