Rudolstadt/Saalfeld. Hartmut Holzhey, parteiloser
Landrat im Kreis Saalfeld-Rudolstadt, hat beim Landesverwaltungsamt
seine unentgeltliche Freistellung vom Amt beantragt. Das berichtet
die Ostthüringer Zeitung in ihrer Mittwochausgabe (10. April 2013).
„Ich bin ab Montag nicht mehr im Landratsamt und habe sozusagen
Sonderurlaub unter Verzicht auf die Bezüge“, sagte der Saalfelder am
Dienstag vor dem Kreistag. Damit zog Holzhey ein Jahr nach seiner
Wahl zum Landrat die Reißleine. In der nächsten Woche erlangt ein
Bescheid der Aufsichtsbehörde Rechtskraft, der ihm das nebeneinander
von seinem Wahlamt als Landrat und der Tätigkeit als Geschäftsführer
seiner Logistikfirma untersagt.
Er halte den Bescheid des Landesverwaltungsamtes, den er den
Kreistagsmitgliedern in kommentierter Form zur Kenntnis gab, nach wie
vor für falsch, wolle sich aber nicht auf rechtlich dünnes Eis
begeben, so Holzhey weiter. Eine Amtsniederlegung komme für ihn
nicht in Frage: „Ich bin von den Bürgern gewählt, die sollen auch
entscheiden, ob ich im Amt bleibe“, sagte der 55-Jährige der
Ostthüringer Zeitung.
Der Landrat hofft auf eine schnelle Entscheidung. Die Amtszeit des
hauptamtlichen Ersten Beigeordneten Wilhelm Dietz (CDU) endet im
April, eine Verlängerung hatte die Mehrheit des Kreistages abgelehnt.
Inzwischen war die Stelle ausgeschrieben, über eine Besetzung wird
das Parlament aber frühestens im Mai entscheiden. So ist es gut
möglich, dass der Landkreis zwischenzeitlich im Nebenamt geführt
wird. Die ehrenamtlichen Beigeordneten Petra Rottschalk (SPD) und
Andreas Grünschneder (Linke) waren noch zu Zeiten von Holzheys
Amtsvorgängerin gewählt worden.
Die Landtagsfraktionschefs von CDU und FDP, Mike Mohring und Uwe
Barth, hatten Holzhey zuletzt den Rücken gestärkt.
Die ersten Reaktionen auf Holzheys Schritt reichten im Internet
von Erlösung bis Fassungslosigkeit.
Der studierte Agraringenieur war im April 2012 mit über 60
Prozent der Stimmen zum Landrat gewählt worden.
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