Ostthüringer Zeitung: Jörg Riebartsch kommentiert: Arbeit kann krank machen

Dank gebührt den Psychotherapeuten. Sie haben gestern
vehement auf den massiven Anstieg psychischer Leiden bei
Arbeitnehmern hingewiesen. Depressionen, Überlastung bis über die
Grenze des körperlich Verträglichen sind zur zweitgrößten
Volkskrankheit geworden. Immer häufiger werden Beschäftigte wegen der
Belastungen, die sie am Arbeitsplatz nicht mehr verkraften können,
berufsunfähig. Da versuchen sich Krankenkassen und Rentenversicherer
die Kranken zuzuschieben. Kostet Geld. Die Krankenkassen wollen die
Lohnfortzahlung beenden. Die Rentenversicherung will die Kasse sauber
halten. Und die Arbeitgeber müssen zuschauen: Darf die Stelle nun
wieder besetzt werden oder nicht? Die Überprüfung der
Berufsunfähigkeit dauert zu lange. Das muss schneller gehen. Und die
Krankenverwaltung, leider hat sich dafür der Begriff des
Gesundheitswesens durchgesetzt, muss schleunigst lernen,
Überforderung am Arbeitsplatz als akuten Handlungsbedarf
anzuerkennen.

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