Ostthüringer Zeitung: Künftig Blitzer-Marathon in Jena. Thüringer Innenministerium rüstet neuen Jagdbergtunnel an der Autobahn A4 mit Überwachungstechnik aus. Drei Kontrollstellen auf fünf Kilometern.

Erfurt/Jena. Die Autofahrer auf der A4 bei Jena
müssen sich künftig auf nur fünf Kilometern auf drei Kontrollstellen
einstellen. Neben den Blitzern im Lobdeburgtunnel und im neuen
Jagdbergtunnel ist in jeder Richtung noch eine kombinierte Anlage
zur Abstands- und Geschwindigkeitsmessung geplant, berichtet die
Ostthüringer Zeitung (OTZ).

Während die Blitzer gleich zur Eröffnung des Jagdbergtunnels, die
im dritten Quartal geplant ist, in Betrieb gehen, wird die Abstands-
und Geschwindigkeitsmessung frühestens 2015 nachgerüstet. Die
entsprechenden Datenkabel seien aber bereits bei der Ausstattung
berücksichtigt, sagt der zuständige Sachgebietsleiter der
Landespolizeidirektion, Holger Schulz, der OTZ.

Hintergrund für den massiven Einsatz von Kontrolltechnik sei das
Ziel, die Verkehrssicherheit im Tunnel zu steigern. Die Polizei
hofft, die Zahl der Unfälle auf dem A4-Abschnitt von Jena bis
Magdala wesentlich zu reduzieren. Die Abstandskontrollen vor den
Tunneleinfahrten zielen vor allem auf dicht auffahrende Lkw. Wer mit
dem Pkw fährt, sollte sich aber nicht zu sicher sein: Auch diese
Abstands- und Temposünden registrieren die Geräte. Im Jagdbergtunnel
selbst wird das erlaubte Tempo auf 80 Kilometer pro Stunde
festgeschrieben. „Diese Geschwindigkeit erreichen auch die Lkw. Das
sichert einen kontinuierlichen Verkehrsfluss“, sagt Schulz.

Wie die Ostthüringer Zeitung weiter berichtet, hat sich
unterdessen die Zahl der an den stationären Anlagen festgestellten
Geschwindigkeitsverstöße im vergangenen Jahr auf dem Niveau von 2012
eingepegelt. Wie im Jahr zuvor wurden 513 000 Verstöße
registriert. Während im Lobdeburgtunnel bei Jena und auf der
Tunnelkette im Thüringer Wald weniger Autos zu schnell fuhren, lösten
die Blitzer auf der A9 am Hermsdorfer Kreuz häufiger aus: Die Zahl
der Fälle stieg um 37 000 auf gut 245 000. Im
Pörzbergtunnel bei Rudolstadt lösten die Blitzer ebenfalls häufiger
aus. Nach 4218 Überschreitungen im Jahr 2012 registrierte die Anlage
voriges Jahr 5579.

Den größten Verstoß leistete sich ein Kradfahrer im
Lobdeburgtunnel. Laut Polizeistatistik wurde der Fahrer mit 296
Kilometern pro Stunde erwischt, obwohl nur Tempo 80 erlaubt ist. Das
schnellste Auto in dem Tunnel war mit immerhin 196 Kilometern pro
Stunde unterwegs.

Die Einnahmen des Landes Thüringen aus Verkehrsverstoßen sind nach
Angaben aus der Verkehrsunfallstatistik, die Innenminister Jörg
Geibert (CDU) vorgestellt hat, rückläufig. So nahm das Land 2013 nur
noch 21,2 Millionen Euro ein, fast zwei Millionen Euro weniger als im
Jahr zuvor. Der Abwärtstrend hält seit dem Jahr 2009 an. Damals
betrugen die Einnahmen der Zentralen Bußgeldstelle 30,2 Millionen
Euro. Begründet wird der Abwärtstrend unter anderem mit dem
Lerneffekt der Autofahrer: Sie kennen inzwischen die Thüringer
Kontrollstellen und fahren entsprechend langsam vorbei.

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