Während der Rest Europas seine Wunden aus der
Finanzkrise leckt, geben sich die Deutschen dem Geldausgeben hin.
Stattliche 1,6 Billionen Euro haben die Bürger im vergangenen Jahr
für den Konsum ausgegeben. Ein neuer Rekord. Paradoxerweise ist es
eben jene Finanzkrise und die daraus resultierende Nullzinspolitik,
die die Deutschen nach vielen Jahren der Zurückhaltung das
Geldausgeben lehrt. Die mickrigen Zinsen haben das Sparen unattraktiv
gemacht. Die gute Seite: Der Konsumrausch befeuert die
Binnenwirtschaft und trägt dazu bei, über höhere Importe den
Handelsüberschuss zu senken. Im Januar sind die Importe stark
gestiegen, mehr noch als die boomenden Exporte – eine sehr gute
Entwicklung. Der Konsumrausch hat indes auch eine Schattenseite. Die
Deutschen vernachlässigen zunehmend das Sparen für ihr Alter.
Verständlich, aber angesichts der demographischen Entwicklung auf
Dauer ein Riesenproblem. Der Ausweg? Liegt in der Hand der
Bundesregierung. Sie muss – vor allem über den Abbau der kalten
Progression – endlich die Steuern senken. Dann bliebe den Massen mehr
Geld. Für den Konsum und für die Altersvorsorge. Ein Bundeshaushalt
ohne neue Schulden und mehr öffentliche Investitionen sind dennoch
machbar. Mit einer im internationalen Vergleich angemessen
Vermögensbesteuerung und durch das Streichen von Subventionen.
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