Auch nach fast vierwöchigen Ermittlungen hat die
Polizei keine Beweise dafür gefunden, dass der 17-jährige Somalier
von Passanten zum Sprung aus dem fünften Stock einer
Betreuungseinrichtung aufgefordert worden wäre.
Beim Suizid eines 17-jährigen Somaliers in Schmölln Ende Oktober
hat es nach Ermittlungen der Polizei keine anfeuernden Rufe gegeben.
Die Untersuchungen der Kriminalpolizei Gera ergaben „keine
Hinweise“, teilte Jens Heidenfeldt, Sprecher der
Landespolizeidirektion Thüringen, auf Anfrage der Ostthüringer
Zeitung mit.
Damit bestätigte die Thüringer Polizei ihre unaufgeregten
Stellungnahmen, die sie nach ersten Befragungen unmittelbar nach dem
tragischen Vorfall Ende Oktober abgegeben hatte. Bereits da waren
Zweifel an Aussagen aufgetaucht, die „Spring doch“!-Rufe gehört
haben wollten. Bei „zeugenschaftlicher Befragung“ durch die Polizei
relativierten sich die Aussagen in Richtung „Hörensagen“, ohne
konkrete Personen benennen zu können.
Ungeachtet der Zweifel hatten überregionale Medien und Politiker
die Rufe als bewiesen veröffentlicht und so eine Vorverurteilung
der Stadt Schmölln und ihrer Einwohner ausgelöst.
Derweil hat die Polizei auch Kommentare in sozialen Medien
geprüft. Das Fazit: Fragwürdig, menschenverachtend, aber
strafrechtlich leider nicht relevant.
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