Eigentlich wissen es alle, dass immer was passieren
kann: im Haushalt, auf der Autobahn, im Flugzeug. Aber es wird
verdrängt, weggeredet, weggelacht. Denn Angst soll ja nicht die
Oberhand gewinnen, soll uns nicht lähmen.
Im Grunde genommen dürften uns solche Ereignisse wie der
Flugzeugabsturz in den Alpen mental nicht unvorbereitet treffen –
angesichts unserer langen und traurigen Erfahrungen mit Unglücken.
Doch Menschen sind eben nicht nur aus Vernunft gebaut, sondern auch
aus Gefühl, Mitleid und Anteilnahme. Deshalb überfällt uns die
Nachricht vom Tod der 150 Passagiere und Besatzungsmitglieder so
ansatzlos und unmittelbar, so schockierend.
Dennoch: die Welt hält nicht lange still. Fragen nach dem Warum
und Wie weiter sind schnell ausgesprochen. Auch gestern wieder, und
das ist normal. Zum professionellen Umgang mit solch tragischen
Ereignissen gehört indes auch, sich auf gesicherte Erkenntnisse zu
stützen und nicht wild in der Gegend herumzuspekulieren. Geduld ist
nicht gerade eine Tugend mancher Medien und auch nicht aller im
geneigten Publikum. Aber es hilft nichts, man muss warten, wie
schnell in dem unwegsamen Gelände Beweise dafür zu finden sind,
warum die Maschine in den Sinkflug überging und nach wenigen Minuten
an einem Felsmassiv zerschellte.
Den Angehörigen der Opfer muss so schnell wie möglich das Leid
gelindert werden. Das ist das einzige, was bleibt.
Pressekontakt:
Ostthüringer Zeitung
Redaktion Ostthüringer Zeitung
Telefon: +49 365 77 33 11 13
redaktion@otz.de