Ostthüringer Zeitung: Wolfgang Schütze kommentiert: Wohnungsverkauf in Gera, zweiter Versuch

Der vorläufige Insolvenzverwalter unternimmt, wozu
sich der Geraer Stadtrat von links bis konservativ nicht in der Lage
sah: Einen Verkauf von städtischen Wohnungen einzuleiten, um damit
die Schulden der insolventen Stadtwerke Holding und ihrer Töchter zu
mindern.

Dass Mieter in der Wohnungsbaugesellschaft Elstertal sich Sorgen
machen, ist verständlich. Allerdings: In Dresden, wo viel mehr
Wohnungen verkauft wurden, schläft deshalb auch niemand unter der
Brücke. In die Verkaufsverträge können Sozialklauseln eingebauten
werden. Und wie der Investor auch immer heißt: Er muss mit den
Gegebenheiten leben. Gera hat viele leerstehende Wohnungen. Wer da
preislich überzieht, fällt auf die Nase.

Linke und SPD werden wohl nun die Paniktrommel rühren. Dabei ist
es auch ihrer Politik zuzuschreiben, dass „Tafelsilber“ verkauft
werden muss. Und auch einige Funktionäre der CDU sind mehr Teil des
Problems als Teil der Lösung.

Zu versuchen, den „Gerschen“ Angst vor notwendigen Veränderungen
einzujagen, mag vor Landtagswahlen eine profunde Strategie sein.
Doch warum haben die Leute Angst vor „Heuschrecken“? Weil sie
Insolvenzen bewirkten; oft auf Kosten der kleinen Leute. Geraer
Stadtbetriebe sind aber schon insolvent. Und dass ganz ohne
„Heuschrecken“.

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