Paid Content: Wie aus Leseinteresse Umsatz wird

Berlin, München- 23. März 2010. Welche Faktoren sind entscheidend für einen effektiven Einsatz von Paid Content? Oder anders gefragt: Wann sind User bereit, für Inhalte zu zahlen? Das Berliner Webanalytics-Unternehmen Meetrics GmbH und die Münchener Research- und Consulting-Agentur d.core GmbH können nach einer genauen Erforschung des Leseverhaltens auf Verlagswebsites jetzt Antworten auf diese Fragen geben. Mit der zum Patent angemeldeten Reading Stream Analytics-Methode (RSA), die den Lesekonsum beispielsweise von Nachrichtenportalen in Echtzeit erfasst, werden über eine technische Messung Indikatoren ermittelt, die auf eine erhöhte Zahlungsbereitschaft der User für Inhalte schließen lassen. Dies sind u.a. die Lesequote (wie vollständig wird ein Beitrag gelesen) oder die Bounce-Rate (Anteil der User, die einen Artikel zwar anklicken und anlesen, dann aber abbrechen).

Erstmalig wurde nun das Tool durch das führende österreichische Wirtschaftsportal www.wirtschaftsblatt.at im Zuge der Einführung eines Paid Content-Modells erfolgreich eingesetzt. Bei der Analyse zeigten sich z.B. hinsichtlich der Relevanz einzelner Artikel große Unterschiede: Insbesondere exklusiv vom WirtschaftsBlatt recherchierte Hintergrundberichte zum Wirtschaftsgeschehen wurden von vielen Lesern vollständig gelesen. Andere Nachrichten jedoch, die zwar häufig aufgerufen, dann aber nur kurz angelesen wurden, trugen kaum zur Steigerung der Zahlungsbereitschaft bei. Die Analysen auf Basis der Meetrics-Technologie unterstützen die Redaktion des WirtschaftsBlatt bei der Auswahl von Artikeln und Inhalten für das Bezahlangebot auf Basis ihres technischen Messverfahrens und vermeiden dadurch Verärgerung oder Reaktanzeffekte bei den Usern. „Wir haben diese Studie durchgeführt, weil wir wissen wollten, welche Inhalte unseren Usern so wertvoll sind, dass sie dafür ein Online-Abonnement abschließen würden“, so Alexis Johann, Mitglied der Chefredaktion und Ressortleiter Digitale Medien des WirtschaftsBlatt.

„Unsere Analysen zeigen, dass PageImpressions kaum Aufschluss darüber geben, welche Inhalte für Nutzer wirklich relevant sind. Relevanzbewertungen aus Nutzersicht erfordern die Anwendung gänzlich neuer Verfahren. Nur durch die gleichzeitige Analyse von Inhalt und Leseverhalten können belastbare Handlungsempfehlungen erarbeitet werden – und das sogar in Echtzeit“, erläutert Felix Badura, Marketing- und Vertriebsleiter von Meetrics, die Studienergebnisse. „Die Zahlungsbereitschaft bemisst sich am klaren Mehrwert, den ein Nachrichtenportal im Vergleich zu anderen Websites seinen Lesern bietet. Nachrichtenportale sind gut beraten, nicht nur in die Bereitstellung exklusiver und anspruchsvoller Inhalte zu investieren, sondern auch in Verfahren, die sofort zeigen, ob die Inhalte von den Nutzern als relevant wahrgenommen werden“, ergänzt Andrea Eckes, Beraterin mit Schwerpunkt digitale Medien von d.core.

Die der Studie zu Grunde liegenden Analysen stehen unter www.meetrics.de und www.dcore.de zum Download bereit.