Einer neuen Statistik des Statistischen Bundesamtes
zufolge verdienten rund elf Prozent der Beschäftigten im Jahr 2010
weniger als 8,50 Euro je Stunde. Der Niedriglohnsektor ist jedoch für
viele die Brücke zum (Wieder-)Einstieg in den Arbeitsmarkt. Hierzu
erklärt der wirtschaftspolitische Sprecher der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Joachim Pfeiffer:
„Wer den Niedriglohnsektor ausschließlich kritisiert, sieht nur
eine Seite der Medaille. Tatsache ist, dass der Niedriglohnsektor für
Geringqualifizierte oft die einzige Chance ist, um wieder oder
überhaupt in das Berufsleben einzusteigen.
Entgegen vieler Behauptungen stellen Niedriglöhne keine Gefahr für
Normalverdiener dar. Das bestätigen die Zahlen des Instituts der
deutschen Wirtschaft Köln: Zwar ist der Anteil der Niedriglöhner an
der Gesamtzahl der Beschäftigten von 1997 bis 2009 um fünf
Prozentpunkte gestiegen. Jedoch ging diese Entwicklung nicht auf
Kosten der Normalverdiener. Ihr Anteil hat sich ebenfalls um drei
Prozentpunkte erhöht – von 45 auf 48 Prozent. Auch die
Wahrscheinlichkeit, dass Normalverdiener in den Niedriglohnsektor
wechseln, liegt bei nur 4,8 Prozent.
Hingegen erweist sich der Niedriglohnsektor für viele Arbeitslose
als Sprungbrett. Innerhalb eines Jahres schaffen laut Studie des
Instituts der deutschen Wirtschaft Köln über 24 Prozent der dort
Beschäftigten den Übergang in eine besser bezahlte Tätigkeit. Zudem
sind 57 Prozent der ehemals armutsgefährdeten Personen nach Eintritt
in den sogenannten Niedriglohnsektor nicht mehr armutsgefährdet. Das
ist definitiv die bessere Alternative zur Arbeitslosigkeit. Denn
während rund 60 Prozent der Arbeitslosen armutsgefährdet sind, liegt
der Anteil der Armutsgefährdeten in der Sparte der Geringverdiener
bei nur 16 Prozent.
Die höhere Flexibilität und Dynamik des Arbeitsmarktes haben in
den letzten Jahren wesentlich zum massiven Rückgang der
Arbeitslosigkeit in Deutschland beigetragen. Dies dürfen wir nicht
leichtfertig aufs Spiel setzen. Es muss klar sein, dass staatlich
vorgegebene Beschränkungen auf dem Arbeitsmarkt im Ergebnis zu neuen
Einstellungshürden führen und damit Arbeitsplätze vernichten. Das
würde vielen Menschen den (Wieder-)Einstieg in den Arbeitsmarkt
erschweren oder gar nicht erst ermöglichen.“
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