In Deutschland wird derzeit darüber diskutiert, wie
der absehbare Fachkräftemangel durch Zuwanderung qualifizierter
Arbeitskräfte aufgefangen werden kann. Dazu erklärt der
wirtschaftspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,
Joachim Pfeiffer:
„Der deutsche Arbeitsmarkt braucht mehr Fachkräfte. Aufgrund der
demografischen Entwicklungen geht die Erwerbsbeteiligung konstant
zurück. Handeln wir jetzt nicht, sinkt die Zahl der Erwerbstätigen
bis 2025 um 6,5 Millionen. Das entspricht etwa der Anzahl der
Personen, die derzeit in ganz Baden-Württemberg beschäftigt sind.
Allein aus eigener Kraft lässt sich die entstehende Lücke nicht
schließen. Daher muss Deutschland künftig verstärkt auf Zuwanderung
qualifizierter Arbeitskräfte setzen.
Dank der Freizügigkeit können EU-Bürger ohne bürokratische
Umschweife in Deutschland arbeiten. Gerade in Euro-Krisenländern wie
etwa Spanien und Portugal gibt es ein großes Potenzial an technischen
Fachkräften, die in der Heimat keine Perspektive haben. Die
Sprachbarriere und arbeitsrechtliche Rahmenbedingungen – wie etwa die
Mindesteinkommensgrenze – stellen allerdings häufig eine
Zuwanderungshürde dar.
Deutschland braucht eine klare Willkommenskultur, um für
ausländische Arbeitsfachkräfte attraktiv zu sein. Dazu gehört die
Anerkennung von Berufsqualifikationen und die Organisation von
Sprachkursen für Hochqualifizierte aus der EU genauso wie die
Verbesserung arbeitsrechtlicher Bedingungen, auch für
Familienangehörige. Eine Belastung unseres Sozialsystems ist von
dieser Gruppe nicht zu erwarten.
Negative Auswirkungen auf die Chancen von Einheimischen bei der
Bewerbung um einen Arbeitsplatz müssen natürlich vermieden werden.
Vorrangiges Ziel der unionsgeführten Bundesregierung ist und bleibt
es, die Erwerbsbeteiligung im Inland auszuschöpfen. Insbesondere
ältere Menschen sollten ermuntert werden, länger im Berufsleben zu
verbleiben. Frauen mit Kindern sollte der Wiedereinstieg in den Beruf
erleichtert werden. Auch ist es Aufgabe der deutschen Wirtschaft,
attraktive Anstellungen für deutsche Hochschulabsolventen zu
ermöglichen, statt sie mit Praktika und Jahresverträgen hinzuhalten.
So könnte die Abwanderung von qualifizierten Deutschen reduziert
werden.
Schulabbrecher sowie Menschen mit geringer Qualifizierung und
Migrationshintergrund sollten ebenfalls verstärkt gefördert werden.
Aber trotz aller Bemühungen wird es nicht gelingen, jeden
Hartz-IV-Empfänger zum Luft- und Raumfahrtingenieur zu machen. Daher
kann Deutschland nicht auf Zuwanderung qualifizierter Arbeitskräfte
verzichten. Der Fachkräftemangel darf nicht zur Bremse für die
deutsche Wirtschaft werden. Wir müssen die Zeichen der Zeit erkennen
und handeln.“
Pressekontakt:
CDU/CSU – Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: pressestelle@cducsu.de