Pfeiffer/Riesenhuber: Unsere Zukunft liegt auch in der Raumfahrt

Ministerratskonferenz der Europäischen
Weltraumorganisation muss Weichen richtig stellen

Am heutigen Freitag berät der Deutsche Bundestag den
Koalitionsantrag „Strategische Ziele für die Raumfahrt in dieser
Legislaturperiode absichern“. Hierzu erklären der wirtschafts- und
energiepolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Joachim
Pfeiffer, und der zuständige Berichterstatter, Heinz Riesenhuber:

„Internet, GPS, Wettervorhersage, Katastrophenschutz –
Raumfahrtanwendungen und -technologien sind schon heute aus unserem
Alltag nicht mehr wegzudenken. Die Raumfahrt leistet damit ihren
Beitrag zu den vielfältigen umwelt-, verkehrs- und
sicherheitspolitischen Herausforderungen von morgen. Damit sie auch
in Zukunft leistungs- und wettbewerbsfähig bleibt, gilt es, bei der
anstehenden Ministerratskonferenz der Europäischen
Weltraumorganisation (ESA) am 2. Dezember in Luxemburg die Weichen
richtig zu stellen.

Wir brauchen erstens ein neues international wettbewerbsfähiges
Modell der europäischen Trägerrakete Ariane, das auch künftig den
unabhängigen Zugang Europas zum All sichert. Hierbei gilt: Das
Konzept muss nicht nur finanziell tragfähig sein. Auch die
Raumfahrtindustrie sollte hier mehr finanzielle Verantwortung
übernehmen.

Wir brauchen zweitens eine Entscheidung zur weiteren finanziellen
Beteiligung der ESA-Staaten an der internationalen Raumstation ISS
bis 2020, damit wir diese einmalige Großforschungseinrichtung im All
weiter nutzen können. Die Experimente auf der ISS bringen uns nicht
nur in der Grundlagenforschung voran, sondern besonders auch bei der
Entwicklung neuer Raumfahrtanwendungen auf der Erde – von innovativen
Therapien in der Medizin bis zu neuen Materialien für die Industrie.

In wenigen Tagen, am 10. November, kehrt der deutsche
ESA-Astronaut Alexander Gerst nach sechs Monaten intensiver Arbeit
von der ISS zurück. Mit seinen Live-Schaltungen hat er uns allen
einen neuen Blick auf unsere Erde erlaubt und unsere Sinne für den
praktischen Nutzen der Raumfahrt weiter geschärft. Diese Faszination
für die Weltraumforschung schafft die Voraussetzung für den
notwendigen Rückhalt in unserer Gesellschaft.

Wir brauchen drittens auch künftig eine klare Aufgabenverteilung
zwischen der ESA und der EU, um die erfolgreiche Durchführung und
Koordinierung von europäischen Raumfahrtprojekten weiterhin zu
sichern. Dabei muss die Eigenständigkeit der ESA mit ihren bewährten
Strukturen auf jeden Fall erhalten bleiben.

Als starker Partner in der ESA-Gemeinde muss Deutschland
gleichzeitig wichtige Projekte seiner nationalen Raumfahrtstrategie
effizient umsetzen und seine Systemkompetenzen in der Robotik und bei
Radar- und Optiksatelliten ausspielen. Zukunftsweisend sind besonders
die geplanten Satelliten DEOS zur Beseitigung von Weltraumschrott und
En-MAP zur Erdbeobachtung. Dafür sichern wir auch in den nächsten
Jahren die Finanzierung mit Bundesmitteln auf hohem Niveau.

Wir dürfen nicht vergessen: Raumfahrt ist Spitzentechnologie. Sie
gibt Impulse für Wachstum und Beschäftigung. Nicht zuletzt deswegen
gilt es auch, günstige Rahmenbedingungen zu schaffen und zu erhalten.
Die Raumfahrtindustrie soll ihre Investitionen durch innovative
Dienstleistungen erwirtschaften können. Neue Märkte müssen entwickelt
werden. Raumfahrt kann, soll und muss künftig einen noch größeren
Beitrag dazu leisten, die Herausforderungen auf der Erde zu lösen –
angefangen beim Klimawandel bis zur Bekämpfung des Hungers in der
Welt durch satellitengestütztes Crop-Management.“

Pressekontakt:
CDU/CSU – Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: pressestelle@cducsu.de