Das Bundeswirtschaftsministerium führt derzeit
Gespräche mit der norwegischen Regierung über zwei geplante
Stromkabelverbindungen, die nach Deutschland führen sollen. Hierzu
erklärt der wirtschaftspolitische Sprecher der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Joachim Pfeiffer:
„Die Potenziale Norwegens zur Energiespeicherung sind in aller
Munde. Im Hinblick auf die schwankende Stromerzeugung erneuerbarer
Energien könnten die norwegischen Wasserkraftwerkspeicher für
Ausgleichskapazität im Strombereich sorgen. Dies behebt nicht alle
deutschen Speicherprobleme, ist jedoch ein Teil der Lösung.
Denn mit dem Umbau der Energieversorgung und dem Umstieg auf
erneuerbare Energien steigt der Bedarf an Speicherkapazitäten in
Deutschland gewaltig an. Heute decken Speicher in Deutschland den
Bedarf für weniger als eine Stunde. Künftig wird das 250- bis
1000-fache gebraucht. Die Erschließung der Speicherpotenziale in
Norwegen ist deshalb essenziell. Dies ergänzt mittel- bis langfristig
optimal den notwendigen Speicherausbau in Deutschland und die bereits
bestehenden Kooperationen, beispielsweise mit Österreich. Um
Speichermöglichkeiten in Norwegen nutzen zu können, sind
entsprechende Kabelverbindungen zwingend notwendig.
Die geplanten gemeinschaftlichen europäischen Kabelvorhaben sind
voranzubringen. Das ist im Sinne des Ausbaus des europäischen
Binnenmarktes mit seinen grenzüberschreitenden Energiemärkten sowie
angesichts steigender Unsicherheiten für fossile Energieträger auf
den Weltmärkten geboten. Bereits heute sind Stromflüsse über die
nationalen Grenzen hinaus Teil der deutschen Stromversorgung. Mit dem
beschleunigten Ausstieg aus der Kernenergienutzung hat deren
Bedeutung noch zugenommen. Daher ist ein Ausbau der Netzinfrastruktur
in Form weiterer grenzüberschreitender Verbindungsleitungen,
sogenannter Interkonnektoren, ein zentraler Baustein.
Bereits im vergangenen Sommer wurde eine deutsch-norwegische
Arbeitsgemeinschaft zur Speicherthematik ins Leben gerufen, um die
Zusammenarbeit weiterzuentwickeln. Es ist wichtig, jetzt an dem
Projekt dranzubleiben, damit es nicht versandet. Die Bundesregierung
ist nun aufgefordert, die Kooperation mit Norwegen zügig weiter
voranzubringen, um die notwendigen Kabelverbindungen nach Deutschland
zu ermöglichen. Nur so kann verhindert werden, dass andere Länder
Deutschland überholen. Gemeinsam können Norwegen und Deutschland zwei
wegweisende Kabelprojekte auf den Weg bringen.“
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