Pfeiffer/Strothmann: Meisterbrief und duale Ausbildung garantieren hohe Ausbildungsqualität

EU darf Meisterbrief nicht in Frage stellen

Am heutigen Freitag berät der Deutsche Bundestag den
Koalitionsantrag „Der deutsche Meisterbrief – Erfolgreiche
Unternehmerqualifizierung, Basis für handwerkliche Qualität und
besondere Bedeutung für die duale Ausbildung“. Hierzu erklären der
wirtschafts- und energiepolitische Sprecher der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Joachim Pfeiffer, und die zuständige
Berichterstatterin, Lena Strothmann:

„Der deutsche Meisterbrief ist die Basis für den Erfolg der dualen
Ausbildung im Handwerk. Erst die Kenntnisse, die dem Handwerker in
der Meisterschule vermittelt werden, befähigen ihn gleichzeitig zum
erfolgreichen Unter-nehmer und Ausbilder. In über 130 Gewerken bilden
Handwerksbetriebe rund 400.000 junge Menschen aus. Die
Ausbildungsleistung des deutschen Handwerks ist, gemessen an der
Gesamtbeschäftigtenzahl, mit acht Prozent mehr als doppelt so hoch
wie in der Gesamtwirtschaft. Dabei sind nicht die zulassungsfreien
Gewerke die Ausbildungsbetriebe, sondern mit rund 95 Prozent die
Meisterbetriebe. Insbesondere diese Gewerke leisten damit einen
großen Beitrag zur Fachkräftesicherung in unserem Land und zu der mit
acht Prozent geringsten Jugendarbeitslosenquote in ganz Europa.

Vor diesem Hintergrund ist die aktuelle Transparenzinitiative der
EU-Kommission, in der alle reglementierten Berufe überprüft werden,
kritisch zu begleiten. Es ist nicht nachvollziehbar, dass die
Kommission unser duales System als „best practice“ Beispiel lobt, es
anderen Mitgliedstaaten im Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit
empfiehlt und gleichzeitig unseren Meisterbrief als Hemmnis für den
Binnenmarkt scharf angreift. Wer den Meisterbrief in Frage stellt,
legt gleichzeitig Axt an unser erfolgreiches Ausbildungssystem und
gefährdet die Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes.

Klar muss sein: Ohne gut ausgebildete Fachkräfte werden wir den
Fachkräftemangel nicht in den Griff bekommen. Nicht nur im Handwerk,
auch in den übrigen Wirtschaftsbereichen wird sich in den nächsten
Jahren die Fachkräftesituation verschärfen. Ohne die Fachkräfte
werden wir allerdings unsere großen Zukunftsprojekte, wie die
Energiewende oder die Digitalisierung, schlicht nicht „meistern“
können. Die duale Ausbildung und der Meisterbrief gehören deswegen in
Deutschland zusammen.

Wir begrüßen daher das klare Bekenntnis der Koalition zum
Meisterbrief im Koalitionsvertrag. Auch der Bundesrat hat sich
entsprechend positioniert. Das ist ein starkes Signal an Brüssel!
Wichtig ist, dass wir auch insgesamt die berufliche Bildung stärker
fördern. Die Gleichwertigkeit von Meister und Bachelor muss
gesellschaftliche Anerkennung finden. Die duale Ausbildung darf nicht
zweite Wahl sein. Denn dieser Trend zur Akademisierung gefährdet den
Fachkräftenachwuchs für die gesamte Wirtschaft. Gerade das Handwerk
bietet viele individuelle Karrieremöglichkeiten – von der Ausbildung
bis zum Studium oder der Selbständigkeit. Die hohe Abbrecherquote,
insbesondere in den technischen Studiengängen beweist, dass ein
Studium nicht immer der Königsweg ist. Deutschland braucht mehr
Meister als Master!“

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