„Pflegebedürftige brauchen mehr Fachkraftzuwanderung“ / bpa-Präsident Meurer begrüßt Inkrafttreten des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes und drängt auf Verbesserungen

Der Präsident des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer
Dienste e. V. (bpa), Bernd Meurer, begrüßt das Inkrafttreten des
Fachkräfteeinwanderungsgesetzes am 1. März. „Damit wird der Zuzug dringend
benötigter Fachkräfte aus Nicht-EU-Ländern nach Deutschland erleichtert. Wir
wünschen uns, dass das auch zu einer spürbaren Entlastung im Bereich der Pflege
führen wird.“ Das Gesetz enthält nach Einschätzung des bpa allerdings gerade für
die Mangelberufe aus dem Pflege- und Gesundheitsbereich nur geringe konkrete
Verbesserungen.

Vom Gesetz hätte sich der bpa-Präsident mehr erhofft, da viele der Regelungen
für die Pflege bisher schon galten. „Wir bedauern, dass die vom bpa seit vielen
Jahren geforderte Einführung einer international verständlichen –Care Card– oder
–Greencard– für Pflegefachkräfte aus dem Ausland mit automatischer Anerkennung
für deren Ausbildungen von mehr als drei Jahren Dauer nicht im Gesetz
aufgenommen wurde.“ Gegenwertig gibt es bundesweite Versorgungslücken, es fehlen
Fachkräfte und laut Bundesagentur für Arbeit dauert die Besetzung einer Stelle
in der Altenpflege 206 Tage.

Meurer: „Die Anerkennung der Gleichwertigkeit der Ausbildung der ausländischen
Qualifikationen in den Bundesländern ist überwiegend viel zu langsam und
uneinheitlich. Wieso wird in einem Bundesland die Ausbildung einer ausländischen
Pflegefachkraft anerkannt und in einem anderen nicht? Noch weniger
nachvollziehbar ist es, wenn innerhalb eines Landes unterschiedlich verfahren
wird oder Absolventen mit einem vierjährigen Studium und Berufserfahrung sechs
Monate Nachschulung in Kauf nehmen sollen.“

Trotz Rekordzahlen in der Ausbildung, der Erhöhung von Vollzeitstellen und der
bereits erreichten überdurchschnittlichen Verweildauer im Beruf könne der Bedarf
an Pflegekräften im Inland wegen der wesentlich schneller wachsenden Zahl von
pflegebedürftigen Menschen nicht ausreichend befriedigt werden.

„Wir brauchen bundeseinheitliche beschleunigte Verfahren für die Visaerteilung
und die Berufsanerkennung“, fordert der bpa-Präsident. „Es wird sich zeigen, ob
das Fachkräfteeinwanderungsgesetz im Zusammenspiel mit der Deutschen
Fachkräfteagentur für Gesundheits- und Pflegeberufe dazu führt, dass Fachkräfte
spätestens nach sechsmonatiger Verfahrensdauer hier arbeiten können. Es muss
alles getan werden, um die Versorgungslücken in der Pflege zu schließen.“

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa) bildet mit mehr
als 11.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen die größte Interessenvertretung
privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der
ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe und der Kinder-
und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind im bpa organisiert. Die Mitglieder
des bpa tragen die Verantwortung für rund 335.000 Arbeitsplätze und circa 25.000
Ausbildungsplätze (siehe www.youngpropflege.de oder auch
www.facebook.com/Youngpropflege). Die Investitionen in die pflegerische
Infrastruktur liegen bei etwa 26,6 Milliarden Euro.

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Für Rückfragen: Uwe Dolderer, Leiter bpa-Verbandskommunikation, Tel.:
030/30 87 88 60, www.bpa.de

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