PKV-Zahlen 2015: Vorsorge für Privatversicherte trotz Niedrigzinsen erneut stark gewachsen

Trotz des ungünstigen Zinsumfeldes hat die Private
Krankenversicherung die Demografie-Vorsorge für ihre Versicherten
erneut deutlich ausbauen können: Die Alterungsrückstellungen stiegen
2015 auf 219 Milliarden Euro; ein Plus von 6,2 Prozent.

„Auch in der Niedrigzinsphase konnten wir den Rückstellungen der
Privatversicherten im Jahr 2015 rund 12,8 Milliarden Euro neu
zuführen“, erklärte der Direktor des Verbandes der Privaten
Krankenversicherung (PKV), Volker Leienbach, bei der Vorstellung der
vorläufigen Branchenzahlen in Berlin. „Das beweist die große
Kompetenz und Sorgfalt der PKV-Unternehmen bei der Anlage der
Versichertengelder. Die PKV trifft nachhaltig und verlässlich dafür
Vorsorge, dass die Versicherten älter werden und im Alter der Bedarf
an Gesundheitsleistungen steigt.“

Anders als die Gesetzliche Krankenversicherung kalkuliert die PKV
die Beiträge der Versicherten so, dass sie von Beginn an selbst
Vorsorge für ihre altersbedingt steigenden Gesundheitsausgaben
treffen. Diese Alterungsrückstellungen betragen 189 Milliarden Euro
in der Krankenversicherung sowie 30 Milliarden Euro in der
Pflegeversicherung. Damit haben sie sich in den letzten zehn Jahren
verdoppelt. 2015 erreichte die Branche insgesamt eine Nettoverzinsung
von 3,7 Prozent.

Zahl der Versicherungen steigt auf 33,56 Millionen

Die Gesamtzahl an Versicherungen in der Privaten
Krankenversicherung entwickelte sich im Jahr 2015 ebenfalls weiter
positiv: Sie stieg auf insgesamt 33,56 Millionen Voll- und
Zusatzversicherungen. Die Zusatzversicherungen verzeichneten dabei
einen Zuwachs um 1,7 Prozent auf 24,77 Millionen. Der Trend zu
privater Vorsorge, um den Leistungsumfang der Gesetzlichen
Krankenversicherung aufzustocken, setzt sich somit fort. Besonders
stark war das Wachstum erneut in der Pflegezusatzversicherung. Die
Zahl der staatlich geförderten Pflegezusatzversicherungen stieg um
22,4 Prozent auf 683.500 Verträge. Die Zahl der ungeförderten
Pflegezusatzpolicen wuchs um 4,2 Prozent auf 2,59 Millionen.
Insgesamt ergibt das ein Plus von 228.200 Versicherungen. „Den
Menschen wird zunehmend bewusst, dass die gesetzliche
Pflegeversicherung im Pflegefall nur einen Teil der Kosten trägt und
für die Betroffenen oder ihre Angehörigen ohne private Vorsorge eine
Finanzierungslücke von oft mehr als tausend Euro im Monat bleibt“, so
Leienbach.

In der Krankheitsvollversicherung trug ein Sondereffekt abermals
zu einem leicht rückläufigen Neugeschäft bei: Die Zahl der
sozialversicherungspflichtig Beschäftigten erreichte 2015 einen
historischen Rekordstand, sodass zwangsläufig auch der Wechsel von
Versicherten in die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) besonders
hoch ausfiel. Nach Daten des Statistischen Bundesamtes wuchs die Zahl
der Arbeitnehmer gegenüber 2014 um 426.000 Personen, wogegen die Zahl
der Selbstständigen um 97.000 zurückging. Infolgedessen mussten
zigtausende vorher privatversicherte Selbstständige beim Wechsel in
sozialversicherungspflichtige Anstellungen in die GKV wechseln, ob
sie das nun wollten oder nicht.

Somit verringerte sich der Bestand in der
Krankheitsvollversicherung 2015 leicht auf 8,79 Millionen Personen.
Das sind 0,5 Prozent oder 47.100 weniger als Ende 2014. Der Rückgang
war damit geringer als im Vorjahr (2014: minus 0,6 Prozent).

Moderates Wachstum bei den Beitragseinnahmen

Die Beitragseinnahmen in der Kranken- und Pflegeversicherung
erhöhten sich 2015 um 1,4 Prozent auf 36,82 Milliarden Euro. 34,62
Milliarden Euro entfallen auf die Krankenversicherung – ein Plus von
0,9 Prozent. Eine Ursache für dieses vergleichsweise geringe Wachstum
war die moderate Beitragsentwicklung bei vielen PKV-Unternehmen. In
der Pflegeversicherung stiegen die Einnahmen um 9,4 Prozent auf 2,2
Milliarden Euro. Grund dafür ist das erste Pflegestärkungsgesetz: Die
Pflegeleistungen wurden deutlich ausgeweitet und somit auch die
Beiträge angepasst.

Die Versicherungsleistungen stiegen 2015 um 4,1 Prozent auf 25,81
Milliarden Euro. Auf die Krankenversicherung entfallen 24,86
Milliarden Euro, auf die Pflegeversicherung 0,95 Milliarden Euro. Das
ergibt ein Plus von 4,0 Prozent in der Krankenversicherung und von
8,0 Prozent in der Pflegeversicherung.

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