Politik und Wissenschaft einig – Morbi-RSA mussüberarbeitet werden

Anlässlich der gestrigen Veranstaltung „BKK im
Dialog: Morbi-RSA sachgerecht gestalten“ waren sich Politik,
Wissenschaft und der BKK Dachverband einig, dass der sogenannte
Morbi-RSA, der Finanzausgleich zwischen den gesetzlichen
Krankenkassen, grundsätzlich auf den Prüfstand gestellt werden muss.
Michael Hennrich, Obmann der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, räumte ein,
dass die Vermögensreserven der Krankenkassen unterschiedlich verteilt
seien. Gleichwohl sei die Komplexität des Morbi-RSA zu hoch, um einen
Schnellschuss in Form einer umfassenden Gesetzesänderung machen zu
können. Eine Überarbeitung des Morbi-RSA habe die Politik aber im
Blick.

Franz Knieps, Vorstand des BKK Dachverbandes e.V., forderte
hingegen von der Politik: „Die Bandbreite an Zusatzbeiträgen und
Defiziten bzw. Vermögen der Krankenkassen sollten zu denken geben.
Ändert sich die Mittelverteilung des Morbi-RSA nicht, öffnet sich die
Schere zwischen den Kassen weiter und konterkariert den Wettbewerb.
Noch in dieser Legislaturperiode muss das Finanzausgleichssystem
zwischen den Kassen korrigiert werden.“

Die Wissenschaftler Prof. em. Dr. Eberhard Wille, Prof. Dr. Stefan
Greß und Dr. Karsten Neumann bestätigten die Feststellungen Hennrichs
und Knieps. Da der Morbi-RSA das letzte Mal vor sechs Jahren
evaluiert wurde, forderten alle drei eine umfassende Bewertung des
komplexen Ausgleichssystems zwischen den gesetzlichen Krankenkassen.
Zudem gehörten nicht beeinflussbare Faktoren, wie z.B. regionale
Varianzen der Versorgungsstrukturen im stationären und ambulanten
Bereich, ausgeglichen. Gleichzeitig sei der Morbi-RSA kein
Instrument, um Unter-, Über- oder Fehlversorgung zu beheben.
Versorgungsstrukturen verändere man nicht über Zuweisungen an die
Kassen.

Die Vorträge der Veranstaltung “ BKK im Dialog“ finden Sie unter
folgenden Link: bkk-dachverband.de/morbi-rsa/

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