Die Kaufpreise für Immobilien werden vor allem in und um die
urbanen Zentren weiter ansteigen. In mehr als der Hälfte der 401
deutschen Kreise und Städte können Haus- und Wohnungsbesitzer davon
ausgehen, dass ihre Immobilie bis mindestens 2030 an Wert zulegt. Ein
Grund für die große Nachfrage am Wohnungsmarkt sind vor allem
steigende Einwohnerzahlen in den Metropolen und in Süddeutschland.
Allerdings gibt es große regionale Unterschiede. Dies sind Ergebnisse
einer Studie zur zukünftigen Preisentwicklung im Postbank Wohnatlas
2018, die Experten des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI)
durchgeführt haben.
Den stärksten Preisanstieg bis 2030 wird demnach Deutschlands
ohnehin schon teuerste Stadt verzeichnen: Für München prognostizieren
die Experten ein jährliches Plus von real 1,5 Prozent.
Durchschnittlich 6.789 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche müssen
Immobilienkäufer in der bayerischen Landeshauptstadt investieren. Im
vergangenen Jahr sind die Preise im Vergleich zum Vorjahr erneut um
8,6 Prozent in die Höhe geklettert. „Die Zeiten der Preissprünge in
den Metropolen dürften aber dem Ende entgegengehen. Wertsteigerungen
sind weiterhin drin, aber die Preisentwicklung flacht zunehmend ab“,
sagt Eva Grunwald, Bereichsleiterin für das Immobiliengeschäft
Privatkunden bei der Postbank. Auf den Plätzen zwei und drei im
Metropolen-Ranking folgen Düsseldorf mit einer Steigerungsrate von
1,02 Prozent und Hamburg mit 0,96 Prozent. Berlin hatte im Vergleich
2016-2017 den stärksten Preisanstieg der sogenannten „Big Seven“ –
der sieben größten deutschen Metropolen – verzeichnet: In der
deutschen Hauptstadt kletterten die Quadratmeterpreise um 11,4
Prozent auf 3.676 Euro. In der Zukunft wird das Preis-Plus aber
vergleichsweise klein ausfallen: Bis 2030 liegt die jährliche
Steigerungsrate laut Prognose bei 0,53 Prozent. Das ist der
langsamste Anstieg unter den „Big Seven“.
Preisentwicklung in den „Big Seven“ der deutschen Städte
2017-2030 Reales Preiswachstum pro Jahr in Prozent
Rang Stadt Preistrend in % Preis pro Qm 2017
1 München 1,50 6789,44
2 Düsseldorf 1,02 3446,86
3 Hamburg 0,96 4211,61
4 Köln 0,87 3305,57
5 Stuttgart 0,74 3843,20
6 Frankfurtam Main 0,68 4500,65
7 Berlin 0,53 3676,41
Quellen: empirica-systems Marktdatenbank, Berechnungen HWWI
Kaufpreisprognose nach dem HWWI-Wohnungsmarktmodell
In die Kaufpreisprognose des HWWI für die 401 kreisfreien Städte
und Landkreise sind die Angebots- und Nachfrageentwicklung anhand
verschiedener Regionaldaten zur Bevölkerungs- und Altersstruktur,
Haushaltsgröße, Einkommensentwicklung, Wohnausgaben und
Wohnungsangebot eingeflossen. Das HWWI-Wohnungsmarktmodell vollzieht
nach, wie sich diese Faktoren wechselseitig beeinflussen. Am Ende der
Modellrechnung steht die Kaufpreisprognose für den Zeitraum
2017-2030.
Wertgewinne im Süden
Die mit Abstand größten Preissteigerungen sind in Heilbronn in
Baden-Württemberg zu erwarten. In der Stadt dürften sich
Wohnimmobilien bis 2030 jährlich um 2,99 Prozent verteuern. Generell
finden sich im Süden der Republik fast durchgehend gute
Rahmenbedingungen: Unter den Top Ten der Regionen mit den besten
Aussichten auf Wertsteigerungen sind gleich sieben bayerische
Landkreise. Für Immobilienbesitzer und Kaufinteressierte sind das
gute Perspektiven – bei allerdings vergleichsweise hohen
Quadratmeterpreisen meist jenseits der 3.000 Euro. „Bei besonders
hohen Preisen sollten Käufer ganz genau hinsehen. Es besteht das
Risiko, dass erwartete Wertgewinne bereits spekulativ in die
aktuellen Wohnungspreise eingeflossen sind“, sagt Eva Grunwald von
der Postbank.
Top Ten der Preisentwicklung in den Regionen 2017-2030
Reales Preiswachstum pro Jahr in Prozent in deutschen Kreisen und
Städten
Rang Stadt/ Kreis Preistrend in % Preis pro Qm 2017
1 Heilbronn,
kreisfreie Stadt 2,99 2532,31
2 Erding, Landkreis 2,24 3996,24
3 Cloppenburg,
Landkreis 1,82 1666,73
4 Landsberg am Lech,
Landkreis 1,81 3300,81
5 München, Landkreis 1,81 5239,92
6 Landshut, Landkreis 1,72 2570,01
7 Potsdam, Stadt 1,66 3240,77
8 Rosenheim, Landkreis 1,64 3284,97
9 Ebersberg, Landkreis 1,63 4528,81
10 Miesbach, Landkreis 1,61 4836,15
Quellen: empirica-systems Marktdatenbank, Berechnungen HWWI
Was tun, wenn die Bevölkerung schrumpft?
Schwieriger ist die Lage dagegen in den östlichen Bundesländern.
Angesichts der sinkenden Bevölkerungszahlen drohen bei Immobilien
Wertverluste. Der Postbank Wohnatlas zeigt, dass der Preistrend hier
in den meisten Kreisen und Städten negativ ist. Ausnahmen sind der
Großraum Berlin und die Zentren Leipzig und Dresden. Wertverluste
zeichnen sich auch in einigen Regionen im Ruhrgebiet und im Saarland
ab. Oft lohnt ein zweiter Blick und die Unterstützung eines
Immobilienexperten, der das Investment bewertet. „Auch sollte man bei
der Kaufentscheidung nicht übersehen, dass schon das Wohnen im
Eigenheim – auch im Alter – einen hohen Wert darstellt“, so Grunwald.
Schließlich geht es beim Immobilienkauf nicht nur um die Rendite des
Investments, sondern auch um die Lebensqualität im eigenen Zuhause.
Die Grafik finden Sie hier: http://ots.de/eOH6OJ
Hintergrundinformationen zum Postbank Wohnatlas 2018
Der Postbank Wohnatlas 2018 ist eine jährlich erscheinende,
mehrteilige Studienreihe, die den deutschen Immobilienmarkt unter
verschiedenen Aspekten regional bis auf Kreisebene beleuchtet. Die
vorliegende Kaufpreisprognose ist der zweite Studienteil des
diesjährigen Wohnatlas. Untersucht wurde dafür vom Hamburgischen
WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) die Immobilienpreisentwicklung in den
401 deutschen Landkreisen und kreisfreien Städten.
Pressekontakt:
Postbank
Ralf Palm
+49 228 920 12109
ralf.palm@postbank.de
Original-Content von: Deutsche Postbank AG, übermittelt durch news aktuell